Erstmals nach 48 Jahren Blotschenmarkt fällt aus
Mettmann. · Der weihnachtliche Blotschenmarkt rund um St. Lambertus in der Mettmanner Oberstadt findet in diesem Jahr nicht statt. Das gaben die Organisatoren von Mettmann Impulse am vergangenen Freitag in einer Pressekonferenz bekannt. Festlich soll die Adventszeit in der Stadt dennoch werden.
(dir) Lange haben die Verantwortlichen gezögert. Schwer fiel die Entscheidung, aber sie war am Ende wohl ohne Alternative. Am vergangenen Freitag, gab Ingo Grenzstein, Vorsitzender der Werbegemeinschaft Mettmann Impulse in einer Pressekonferenz bekannt, dass der weihnachtliche Blotschenmarkt in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie nicht stattfinden könne. Der Entschluss wurde im Einvernehmen mit allen Vorstandsmitgliedern von Mettmann Impulse und dem Organisationsteam des Blotschenmarktes gefasst. Lange habe man hin und her überlegt, diskutiert und alle Argumente für und gegen die Durchführung der Veranstaltung gegeneinander abgewogen.
Am Ende steht die erste Absage des Blotschenmarktes seit 48 Jahren. Ausschlaggebend waren vornehmlich die örtlichen Gegebenheiten rund um St. Lambertus, es ist schlicht zu eng. Die geltenden Abstands- und Hygieneregelungen ließen eine Veranstaltung mit der üblichen Gemütlichkeit eines Blotschenmarktes nicht zu, so Ingo Grenzstein. Auch sei durch die Auflagen und die damit verbundenen Kosten die Wirtschaftlichkeit des Weihnachtsmarktes für Veranstalter und Budenbetreiber nicht mehr gegeben. Die Suche nach einem anderen Veranstaltungsort sei ebenfalls erfolglos verlaufen. „Wir sind alle sehr traurig, dass wir keine Durchführungsmöglichkeit gesehen haben“, betonte Ingo Grenzstein.
Die Frage, die sich nun stelle, laute: „Wie können wir verhindern, dass das Fest in der Stadt komplett ausfällt?“ Das Konzept dazu ist schon ausgearbeitet und trägt den Namen „Weihnachtliches Mettmann“. Es besteht aus einzelnen Maßnahmen, durchgeführt von verschiedenen Akteuren.
1. Da wäre zunächst die Weihnachtsbeleuchtung. Zwar fällt die beliebte Lichterparty ebenfalls der Pandemie zum Opfer, aber leuchten soll die Mettmanner Innenstadt dennoch. Dazu braucht es noch monetäre Unterstützung, aber die Werbegemeinschaft gibt sich optimistisch, diese zu finden.
2. Auch an Tannenbäumen soll es in der Adventszeit nicht mangeln, die Stadt hat sich bereit erklärt, 50 Exemplare in der City aufzustellen. Einige der Bäume sollen auch in diesem Jahr Schulen für Schmückaktionen zur Verfügung stehen. Solveig Clausen vom Blotschenmarkt-Team, Organisatorin des jährlichen Baumschmuck-Wettbewerbs, hat bereits mit den Schulen Kontakt aufgenommen.
3. Ob es einzelne Verkaufsstände in der Stadt geben wird, steht indes noch in den Sternen. Interessierte Betreiber verweist Mettmann Impulse an die Stadt, sichert aber zugleich Unterstützung, beispielsweise mit dem kostenlosen Verleih von Blotschenmarktbuden zu.
4. Die lokale Gastronomie hat bereits signalisiert für den Advent einige besondere Angebote parat zu halten.
5. ShopKultur ME hat sich ebenfalls schon eine Aktion überlegt. Cora Fuchs, Gründerin der Initiative: „Auch für uns Händler ist der Ausfall des Blotschenmarktes ein schwerer Schlag. Aber wir haben das kommen sehen und uns schon Gedanken gemacht.“ Die Idee: Ab einem noch festzulegenden Einkaufswert gibt es Adventstütchen mit kleinen Geschenken für die Kunden. Bereits dreißig Geschäfte hätten ihre Teilnahme an der Aktion zugesagt, so Cora Fuchs. Außerdem plant das Golden K einen Winter-Biergarten.
6. Die AdvenTürchen sollen stattfinden und zwar in Form von zwei Terminen in der Kulturvilla. Es gibt einen Bastel- und einen Bühnennachmittag.
7. Die Händler planen ein Late-Night-Shopping und verlängerte Öffnungszeiten an den Adventssamstagen. Für verkaufsoffen Sonntage stehe man bereit, allerdings könnte die Gewerkschaft Verdi noch dazwischen grätschen.
Ingo Grenzstein gibt sich überzeugt, dass in Mettmann trotz Blotschenmarktabsage eine tolle Festatmosphäre entstehen könne: „Wenn jeder seinen Teil dazu beiträgt, kann das sehr schön werden.“