Stichwahl Sandra Pietschmann ist Mettmanns neue Bürgermeisterin

Mettmann · Am Ende war es etwas knapper als erwartet, aber immer noch deutlich: Sandra Pietschmann gewinnt die Stichwahl gegen Amtsinhaber Thomas Dinkelmann mit 57,7 Prozent und wird neue Bürgermeisterin von Mettmann. Die Wahlbeteiligung lag bei 41,7 Prozent.

Glücklich nach dem Sieg: Sandra Pietschmann mit ihrem Mann Wolfgang und Unterstützern am Wahlabend.

Foto: D. Herrmann

Um 18 Uhr, als die Wahllokale schlossen, und die Auszählung der Stimmen begann, war die Spannung beim „Team Sandra“ mit Händen zu greifen. Rund 70 Anhänger der 50-jährigen Stichwahlkandidatin hatten sich auf dem Hof der Gustav-Bovensiepen-Halle an der Neanderstraße versammelt. Viele blickten gebannt auf ihre Handys in Erwartung der ersten Hochrechnungen. Als die kamen, machte sich Unruhe breit, denn es zeichnete sich ein knapperes Rennen ab, als die meisten es erwartet hatten. Gegen 18.30 Uhr betrug der Vorsprung 700 Stimmen.

Doch er wuchs stetig. Als er über 1000 Stimmen betrug, gab es Applaus von den Anwesenden, darunter auch einige Mitglieder von SPD und CDU. Beide Parteien haben Sandra Pietschmann bei ihrer Kandidatur unterstützt . Um kurz vor sieben kamen die ersten Gratulanten, die Herausforderin von Amtsinhaber Thomas Dinkelmann lag praktisch uneinholbar in Front.

Sandra Pietschmann steigt nach ihrem Sieg auf einen Stuhl, hält eine Ansprach und lässt sich feiern.

Foto: D. Herrmann

Die Spannung fiel ab und die Aufregung verwandelte sich in Ausgelassenheit. Sandra Pietschmann gewinnt die Stichwahl gegen Thomas Dinkelmann mit 57,7 Prozent, der Amtsinhaber konnte 42,3 Prozent der Wählerstimmen auf sich versammeln. Der offizielle Amtsantritt der neuen Bürgermeisterin erfolgt am 1. November.

Die Tanzgruppe gab eine kleine Vorführung zu den Klängen von Queen.

Foto: D. Herrmann

Nach 26 Jahren steht damit erstmals wieder eine Frau an der Spitze der Mettmanner Verwaltung. Ingrid Siebeke bekleidete das Amt von 1975 bis 1994. Thomas Dinkelmann gratulierte noch am Wahlabend der Gewinnerin über Facebook und bedankte sich bei seinem Team für einen engagierten Wahlkampf. Er selbst hatte sich 2015 mit 67,5 Prozent der Stimmen in der Stichwahl gegen Norbert Danscheidt durchgesetzt. Nach fünfjähriger Amtszeit muss er nun seinen Platz wieder räumen. Für eine Stellungnahme war er bislang nicht zu erreichen.

Derweil herrschte an der Neanderstraße bei Sandra Pietschmann und ihren Anhängern eitel Freude. Eine Tanzgruppe gab eine kleine Vorführung zu Hits von Queen, wobei „We are the champions“ freilich nicht fehlen durfte, und die Gewinnerin schwankte nach eigener Aussage zwischen Gänsehaut und Schnappatmung. Doch sie hatte sich schnell wieder gefasst und schickte sich an, auf einen Stuhl zu steigen, um eine kleine Ansprache an ihr Team und ihre Anhänger zu richten, in der sie sich natürlich für die Unterstützung im Wahlkampf bedankte und dann darauf hinwies, dass man nun „vernünftig, räsonabel und sachorientiert“ an die Arbeit gehen müsse. Sie möchte nun frischen Wind ins Rathaus bringen, die Umsetzung wichtiger Projekte in Mettmann, etwa die Gesamtschule oder die Umgestaltung des Jubiläumsplatzes, beschleunigen. Fortan gehe es nicht mehr um das „Team Sandra“, sondern nur noch um das „Team Mettmann“.

(dir)