Bestandsaufnahme für das Mettmanner Radverkehrskonzept Wohin geht die Reise auf zwei Rädern?
Mettmann · Die Bestandsaufnahme für das Mettmanner Radverkehrskonzept ist abgeschlossen. Im Ausschuss für Klimaschutz, Umwelt und Mobilität hat das Hildener Planungsbüro „stadtVerkehr“, das von der Stadt beauftragt wurde, die ersten Ergebnisse der Öffentlichkeit vorgestellt.
Nach einer Bestandsaufnahme des vorhandenen Radwegenetzes wird das Büro nun Ziele für ein zeitgemäßes, modernes Radverkehrskonzept erarbeiten. „Mettmann kann trotz der Topografie aus dem Dornröschenschlaf geweckt werden“, erklärte Lennart Bruhn, Mitarbeiter des Hildener Planungsbüros, und weckte im Ausschuss Hoffnungen auf erste Hinweise für das Radverkehrskonzept. Doch Verwaltung, Politik und die Öffentlichkeit müssen sich noch bis in den Herbst gedulden, um zu erfahren, wohin die Reise auf zwei Rädern in Mettmann führen wird.
Möglichkeiten, das bestehende Radwegenetz zu verbessern, werden bereits überall dort, wo es möglich ist, umgesetzt oder sind in Planung. Schnell, bequem und vor allem sicher müssen Radwege sein, damit sie auch angenommen werden, erläuterte Planer Bruhn.
Eine Zielvorgabe, um wie viel Prozent der Anteil des Fahrrades am gesamten Verkehrsaufkommen in den kommenden Jahren gesteigert werden sollte, machte der Planer noch nicht. Mit derzeit gerade einmal 2,7 Prozent Radverkehr gebe es aber deutlich Luft nach oben. In einer Bürgerinformationsveranstaltung wird die Stadt das Radverkehrskonzept vorstellen, in der die Bürgerinnen und Bürger ihre Meinung zu dem Konzept äußern und auch eigene Anregungen und Ideen vortragen können.
Die 64-seitige Bestandsaufnahme des Mettmanner Radverkehrskonzeptes kann im Ratsinformationssystem auf der städtischen Homepage eingesehen werden. Nicht nur für die Stadt sondern auch für den Kreis Mettmann wird derzeit ein Radverkehrskonzept erstellt, mit dem die Städte im Kreis sowie die angrenzenden Großstädte besser verbunden werden sollen. Komfort, Bequemlichkeit, Sicherheit und Ausstattung nannte ein Mitarbeiter der Neusser Ingenieurgesellschaft Stolz mbH, das von der Kreisverwaltung beauftragt wurde, als die wichtigsten Kriterien sowohl für das überörtliche als auch das lokale Radwegenetz. „Es darf keine Schmalspurlösungen geben. Das Netz muss eine hohe Qualität haben, damit es auch angenommen wird“, sagte der Planer im Ausschuss.
Zielvorgabe, so der Planer weiter, sei es, dass bis 2030/35 jeder vierte Weg im Kreisgebiet mit dem Fahrrad zurückgelegt werden soll. Zwar gebe es hinsichtlich der Topografie große Unterschiede zwischen dem flachen Süd- und dem bergigen Nordkreis, aber das spiele angesichts der zunehmenden Motorisierung von Fahrrädern keine groß Rolle mehr. Im Klartext: „E-Bikes machen Berge flach.“ Hinweise und Anregungen zur Verbesserung des Radwegenetzes können weiterhin über die Meldeplattform RADar!, ein onlinebasiertes Bürgerbeteiligungs- und Planungsinstrument des Klima-Bündnis, erfolgen. RADar! bietet Kommunalverwaltungen sowie Bürgerinnen und Bürgern optimale Möglichkeiten, gemeinsam den Fahrradverkehr in ihrer Kommune zu verbessern. Radelnde machen die Kommunalverwaltungen über die Stadtradeln-App oder via Internet auf störende und gefährliche Stellen im Radwegeverlauf aufmerksam: Einfach einen Pin inklusive Grund der Meldung auf die Straßenkarte setzen, schon wird die Kommune informiert.