Mettmanner Kino vermeldet Rekordzuschauerzahl - Es gibt Pläne für einen Ausbau "Wir möchten gerne einen vierten Kinosaal"

Mettmann · Anke-Simone Burkhardt und Thomas Rüttgers haben mittlerweile Routine. Die Leiterin und der Geschäftsführer des neuen Weltspiegel-Kinos in Mettmann können auf ein rekordverdächtiges erstes Jahr zurück blicken.

Anke Burkhardt und Thomas Rüttgers können auf ein erfolgreiches Jahr 2017 zurückblicken.

Foto: FF

"Wir haben uns eingespielt, vor einem Jahr waren wir noch viel aufgeregter", sagt Rüttgers.

Zur Erinnerung: Ende 2016 hatte Rüttgers und Burkhardt das altehrwürdige Mettmanner Lichtspielhaus von den Kino-Damen Margarete Papenhoff und Gabriele Rosslenbroich übernommen und Deutschlands ältestes Kino kernsaniert. Innerhalb weniger Monate verwandelte sich das plüschige, jedoch etwas angestaubte Filmtheater in ein topmodernes Kino, das zwar etwas Charme eingebüßt hatte, aber mit neuester Technik für viele Aha-Momente beim Publikum sorgen konnte. Und die Investitionen zahlten sich aus. "Wir haben die Zuschauerzahlen quasi verdoppelt", sagt Thomas Rüttgers am Mittwoch auf der Bilanzpressekonferenz im Foyer des Weltspiegel-Kinos.

Und wirklich, die Bilanz des Kinojahres 2017 liest sich für die neuen Betreiber äußerst positiv. Insgesamt besuchten 57.474 Personen die Vorführungen in Mettmann, 1529 davon sahen Opern- und Konzertübertragungen, 11.441 3D-Filme. Damit ist das Weltspiegel Theater das erfolgreichste Kino im Kreis Mettmann und hat die Besucherzahlen aus der Zeit vor dem Umbau fast verdoppeln können.

Dieser Erfolg ist auch durch die besucherfreundlichen Öffnungszeiten und hohe Auslastung der drei Kinosäle zu erklären. "Wir hatten an 365 Tagen geöffnet, sogar an Heilig Abend und Silvester", sagt Anke Burkhardt. Erfolgreichste Filme 2017 waren Fack Ju Göhte 3 (3659 Zuschauer), Star Wars - Die Letzten Jedi (3256), Ich - Einfach unverbesserlich 3 (2973), Die Schöne und das Biest (2253) und ES (1597). "Eine tolle Mischung, bei der alle Genres vertreten sind", sagt Thomas Rüttgers.

Besonders zufrieden sind die Kinomacher mit ihren neuen Reihen wie der Sneak Preview am Freitagabend, in der Überraschungsfilme gezeigt werden, dem Generationenkino an jedem zweiten Mittwoch im Monat, der Französischen Filmreihe und dem Frauenkino, die jeweils alle acht Wochen stattfinden. Rüttgers und Burkhardt lassen damit die Tradition von Margarete Papenhoff und Gabriele Rosslenbroich weiter aufleben, Nischen für unterschiedliche Filminteressen zu bieten. "Die Filmauslese findet in Absprache mit dem Ratinger Kino statt."

Lediglich zwei Pannen habe es im kompletten Jahr 2017 gegeben. So war einmal das Signal bei der Liveübertragung aus der Londoner Oper "abgeschmiert", ein anderes Mal gab es ein technisches Problem während einer Samstagmittagvorführung, die dann leider ausfallen musste. Bei über 1000 Vorführungen eine sehr gute Bilanz. "Toi, toi, toi, das kann sich sehen lassen", sagt Thomas Rüttgers, der auch mit der Auslastung der D-Box-Stühle zufrieden sein kann. Da gab es trotz des Preisaufschlags von immerhin sechs Euro eine Auslastung von 80 Prozent. Beim aktuellen Star Wars gab es schon Vormerkungen für mehrere Wochen.

Für 2018 haben sich Burkhardt und Rüttgers eine Menge vorgenommen. So startet die Klassikreihe "Karajan Classics" mit glasklarem Klang im März und die Vorführungen aus der Royal Opera in London gehen mit Rigoletto (16. Januar), Tosca (7. Februar) und Carmen (6. März) weiter. Schulkinowochen sind vom 25. Januar bis 7. Februar geplant und am 28. Januar sind Kinder und ihre Eltern zur Premiere von "Die kleine Hexe" eingeladen, gerne auch kostümiert.

Und dass der Erfolg des Weltspiegels nicht von ungefähr kommt, zeigen die Pläne der Beiden. So sind sie mit den Besitzerinnen der Immobilie, den Kino-Damen Papenhoff-Rosslenbroich, in Gesprächen, einen vierten Kinosaal in der ehemaligen Gastronomie, dem "Mezzanotte", zu eröffnen. "Den vorderen Bereich könnte man als kleines Foyercafé mit Blick nach draußen nutzen, während man den Saal mit lockerer Bestuhlung für 45 bis 50 Plätze nutzen könnte", sagt Thomas Rüttgers, der damit auf Anfragen reagiert, doch noch mehr Filme zu zeigen.

"2017 sind 750 Filme in 52 Wochen heraus gekommen. Wir sind verpflichtet, jeden Film drei Wochen zu zeigen. Da kann man sich ausrechnen, wieviele Filme bei uns laufen können." Kritik an der Vielfalt ist daher wirklich völlig unangebracht. Denn wie sagt Thomas Rüttgers völlig richtig: "Wir können nicht alle Filme zeigen!"

(Schaufenster Mettmann/FF)