Vermehrter Autoverkehr auf der Freiheitstraße "Wie eine Hauptverkehrsstraße"

Mettmann · Das nennt man den Vorführeffekt: Beim Ortstermin mit Tiziana Nicoli, ihrem Vater Antonio und dem kleinen Matteo (2) zeigt sich die Fußgängerzone in der Freiheitstraße autofrei.

So ruhig kann die Freiheitstraße auch mal sein: Tiziana Nicoli, ihr Vater Antonio und ihr Sohn Matteo.

Foto: FF

"Das ist mittlerweile schon eine echte Ausnahme", sagt Tiziana Nicoli. Die junge Mutter ist häufig mit ihrem Sohn in der Innenstadt und kann nicht verstehen, wieviele Autos mittlerweile durch die Fußgängerzone fahren. "Ich spreche noch nicht einmal nur vom Anlieferverkehr oder den Paketboten, jede Menge Privatautos fahren hier durch, so dass ich das Gefühl habe, wir haben hier eine neue Hauptverkehrsstraße."

Tiziana Nicoli hat schon einige der Autofahrer angesprochen und sie ist über die Unverschämtheit und Dreistigkeit vieler Autofahrer immer noch erschrocken. "Die fahren mit bis zu 20 km/h hier durch und nehmen keine Rücksicht auf irgendjemanden. Spielende Kinder oder Cafébesucher haben gefälligst schnellstens Platz zu machen."

Ihren Sohn lässt sie mit seinem Bobbycar nur noch ungern allein durch die "verkehrsberuhigte" Zone fahren. "Beim Blumenhaus Speck haben die schon mal einen Tisch mitgenommen und sind einfach weiter gefahren."

Antonio Nicoli, dem an der Mühlenstraße ein Straßencafé gehört, beobachtet das Ganze auch schon seit Längerem. "Angefangen hat das als die Pöller wegen der Baustelle abgebaut wurden, seitdem nutzen Autofahrer die Freiheitstraße als Abkürzung." Das Ordnungsamt hat er auch schon kontaktiert, die Mitarbeiter sind allerdings nur für den ruhenden Verkehr zuständig. Die Polizei müsste aufpassen. Doch die sind mittlerweile völlig überlastet. "Ich habe dort angerufen und mir wurde gesagt, es gäbe einen Personalengpass", sagt Tiziana Nicoli. "Wenn es ginge, kämen sie aber vorbei."

Wann die Pöller wieder eingesetzt werden, kann noch niemand sagen. Und solange muss nicht nur Tiziana Nicoli an der Freiheitstraße auf ihren Sohn aufpassen, dass der nicht unters Auto gerät...

(Schaufenster Mettmann/FelixFörster)