Autofahrer rast in Mettmanner Polizeiwache Entschuldigung abgelehnt

Mettmann · In der Nacht zu Sonntag, 21. November, ist ein junger Velberter mit seinem Auto in den Eingangsbereich der Polizeiwache in Mettmann gefahren und hat dabei einen nicht unerheblichen Sachschaden verursacht.

Der Renault Clio wurde ebenso wie die Wache beschädigt. Die genaue Schadenssumme ist bislang nicht bekannt. Mit einem Kasten Bier und Blumen wollte sich der Mann entschuldigen.

Foto: Kreispolizei Mettmann

Gegen 19 Uhr war am Samstagabend, 20. November, ein junger Mann mit seinem Renault Clio auf das Gelände einer Tankstelle an der Nierenhofer Straße in Hattingen gefahren. Dort fuhr er dann zunächst rückwärts in den Eingangsbereich des Tankstellen-Shops, wobei dieser nicht unerheblich beschädigt wurde. Dann wendete der Mann sein Fahrzeug, um nun erneut - diesmal frontal - in den Eingangsbereich zu fahren. Anschließend flüchtete der Mann mit seinem Wagen in Richtung Essen.

Der zu dieser Zeit in der Tankstelle tätige Mitarbeiter alarmierte umgehend die Polizei, welche den Fahrer jedoch im Rahmen der sofort eingeleiteten Fahndung nicht antreffen konnte. Nur kurze Zeit später wurde der Renault-Fahrer dann aber erneut polizeilich auffällig: Gegen 21.10 Uhr hatte der Mann an einer Tankstelle an der Straße „Deipenbecktal“ in Essen-Burgaltendorf getankt. Dann betrat er den Tankstellen-Shop und forderte die Kassiererin auf, ihm das Bargeld aus der Kasse auszuhändigen. Die resolute Mitarbeiterin kam der Aufforderung jedoch nicht nach, worauf der Mann zurück zu seinem Auto rannte. Hierbei entwendete er noch einen Kasten Bier, anschließend flüchtete er in unbekannte Richtung.

Die Mitarbeiterin der Tankstelle alarmierte die Polizei. Leider blieben die sofort eingeleiteten Fahndungsmaßnahmen jedoch erneut erfolglos. Einige Stunden später, gegen 1 Uhr in der Nacht zu Sonntag, kam der Mann mit seinem Clio zur Polizeiwache am Adalbert-Bach-Platz nach Mettmann. Dort fuhr er mit seinem Wagen rückwärts in die Eingangsschleuse der Polizeiwache hinein, in der sich zu diesem Zeitpunkt glücklicherweise niemand aufhielt. Hierbei wurden die Schleusentür sowie das Interieur des Eingangsbereiches der Wache beschädigt. Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten forderten den Fahrer unter Vorhalt ihrer Dienstwaffe auf, auszusteigen.

Der Mann kam der Aufforderung widerstandslos nach und gab nun an, sich in Bezug auf die von ihm zuvor in Essen und Hattingen begangenen Straftaten stellen zu wollen. Dazu habe er den Beamtinnen und Beamten auch noch einen Kasten Bier und einen Blumenstrauß als Entschuldigung mitgebracht. Unbeeindruckt hiervon nahmen die Polizistinnen und Polizisten den Mann jedoch vorläufig fest und leiteten gleich mehrere Strafverfahren gegen ihn ein.

Bei der anschließenden Kontrolle wurde festgestellt, dass es sich bei dem Fahrer um einen 21-jährigen Velberter handelte, der in der Vergangenheit schon mehrfach wegen diverser Delikte polizeilich in Erscheinung getreten war - unter anderem wegen räuberischer Erpressung, Drogendelikten, gefährlicher Körperverletzung, Geldfälschung, Unterschlagung und Bedrohung. Da sich vor Ort ferner der Verdacht ergab, dass der junge Mann unter dem Einfluss von Drogen stand, wurde zur weiteren Beweisführung die ärztliche Entnahme einer Blutprobe veranlasst und durchgeführt. Anschließend wurde der Mann nach dem Psychisch-Krankengesetz zwangsweise in einer psychiatrischen Einrichtung untergebracht.