Wenn Bürger Zukunft gestalten
Mettmann · Im Juli veranstaltet ein neu gebildetes Netzwerk den ersten Nachhaltigkeitstag und lädt alle Mettmanner ein, sich Anregungen zu holen.
memo heißt Mettmanns erstes Netzwerk für Nachhaltigkeit, das sich am 14. Mai in einer Pressekonferenz vorstellte. Andreas Konrad, der die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit übernommen hat, stellte die Initiatorinnen Ilona Bungert-Dellit, Nicola Hengst-Gohlke und Ria Garcia vor, die in der Vergangenheit auch schon den ersten ökologischen Stadtrundgang organisierten. Unterstützung fanden die drei bei Cathrin Campen, Klimanetzwerkerin der Energieagentur NRW im Kreis Mettmann und im Bergischen Städtedreieck. Cathrin Campen unterstützt über die Energieagentur, Bürger, Unternehmen und Kommunen bei der Organisation von Veranstaltungen und Aktionen.
"Ich finde es besonders wichtig, hier in Mettmann Bürger zu unterstützen", erklärt sie. Unterstützung gäbe es laut Campen auch aus dem Kreis. "Wenn es in Mettmann einen Klimaschutzmanager gäbe, wäre er für die Energieagentur NRW Ansprechpartner, aber Mettmann ist für uns ein weißer Fleck. Ich habe keinen einzigen Vertreter der Stadt in den Klimaworkshops des Kreises getroffen", bedauert sie das fehlende Engagement der Stadt Mettmann. Mit den Fördermitteln, die die Energieagentur aus Landesmitteln abrufen kann, unterstützt sie nun das neu entstandene Netzwerk bei der Veranstaltung des Nachhaltigkeitstags.
Ilona Bungert-Dellit, ehemalige Vorsitzende des Bürgerforums, erinnert an das Projekt "Essbare Stadt", mit dem das Bürgerforum grandios gescheitert sei. "Das Thema an sich lässt mich nicht los. Wir müssen etwas tun. Wir können nicht nur meckern und abwarten, bis es zu spät ist", sagt sie. Ria Garcia beschreibt die Vorüberlegungen zum Netzwerk: "Wir kennen eigentlich schon viele Akteure, die sich für Nachhaltigkeit oder Klimaschutz stark machen, aber die meisten wissen nicht vom jeweils anderen. Das wollten wir ändern."
Wer Nicola Hengst-Gohlke noch von den Spielplatzpaten her kennt, ahnt, dass sie Zukunft und Nachhaltigkeit vor allem mit Kindern verbindet. "Sie sind die Zukunft. Ich möchte meinem Sohn eine lebenswerte Welt hinterlassen", erklärt sie. Einem ersten Aufruf zur Gründung des gemeinsamen Netzwerks folgten viele. Ein Verein soll daraus nicht entstehen. Dem losen Bündnis kann sich jeder Interessierte anschließen und sich beteiligen, wie es sein eigener Zeitrahmen erlaubt.
Der erste Tag der Nachhaltigkeit in der Kulturvilla soll vor allem sichtbar machen, welche Engagements es zum Thema Klima, Umwelt und Nachhaltigkeit es in Mettmann bereits gibt und dazu anregen, selbst aktiv zu werden. "Wir möchten nicht der erhobene Zeigefinger sein. Nachhaltig zu handeln soll Spaß machen", erklärt Andreas Konrad die Ziele des Netzwerks, an dem sich jeder Interessierte beteiligen und Ideen für künftige Projekte beisteuern kann. Auf dem ersten Nachhaltigkeitstag präsentiert das KHG die Plant-for-Planet-Akademie mit fairer Schokolade, GEPA-Produkte und eine Kleidertauschparty, der kaufmännische Bereich des Berufskollegs Neandertal zeigt mit der Google-Maps-Karte "ME nachhaltig", welche Projekte es in Mettmann bereits gibt, Ilona Bungert-Dellit präsentiert "blühendes, grünes Mettmann", Nermins Garten stellt die solidarische Landwirtschaft vor und bietet die Herstellung von Kräutersalz an. Der Buscherhof im mit Biolandprodukten aus der Region vertreten und Gertraude Hartung-Neumann stellt Foodsharing vor. Auch die GVM stellt nachhaltige Projekte vor. Der Verkehrsclub Deutschland ist mit einem Infostand zu umwelt- und sozialverträglicher Mobilität vertreten. Umweltingenieurin Johanna Gopp präsentiert Möglichkeiten der Kompostierung im eigenen Haushalt und die Kulturvilla informiert über nachhaltige Kultur.
Der erste Nachhaltigkeitstag findet am 8. Juli von 11 bis 15 Uhr in der Kulturvilla, Beckershoffstraße 20, statt. Der Eintritt ist kostenlos. Wer Fragen zum Netzwerk memo - Mettmann Morgen hat, kann eine E-Mail an info@mettmannmorgen.me senden.