Theater AG des KHG "Viel Lärm um nichts" begeistert das Publikum

Mettmann · Fabian (18) will einmal Schauspieler werden. Dafür hat er seine erste große Hürde, die Aufnahme in die Schauspielschule Usedom, bereits hinter sich gebracht.

Die Schüler der Theater AG am KHG haben sich mit dem Stück „Viel Lärm um nichts“ an einen Klassiker William Shakespeares gewagt und konnten das Publikum an zwei Abenden überzeugen.

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Der ehemalige Schüler des Konrad-Heresbach-Gymnasiums kehrt seiner ehemaligen Theater AG aber noch nicht so ganz den Rücken zu. In dem neusten Stück "Viel Lärm um nichts" von William Shakespeare spielt der Abiturient eine der begehrten Hauptrollen an seiner Schule. Seine Figur "Benedikt", ein Edelmann aus Peru, bringt er mit viel Leidenschaft und Talent auf die Bühne. "Dabei war es gar nicht so einfach, die Sprache William Shakespeares wiederzugeben", verrät der ehemalige Schüler. "Es hat schon eine Zeit gedauert, den Text zu lernen."

An gleich zwei Abenden (Sonntag und Montag) lud die Theater AG in die Aula, um das gut zweistündige Stück zu präsentieren. Seit knapp einem Jahr probten die 14 Theaterliebhaber für die Inszenierung, die so ihre Tücken aufwies. "Es war erst einmal wichtig, dass wir selbst verstehen, was wir da sagen", erinnert sich Maria (17). Die Schülerin spielt seit der achten Klasse Theater am KHG. "Wichtig ist es, dem Publikum verständlich zu machen, was wir spielen. Das geschieht nicht nur durch die Sprache, sondern auch durch Gestik und Mimik." Was sich kompliziert anhört, macht den Theaterschülern großen Spaß. Bereits die vorangegangenen Proben sprühen vor Euphorie und dem Wunsch, das Gelernte endlich auf die Bühne zu bringen. "Es ist ein Ausgleich zum sonstigen Unterrichtalltag", sagt Hans-Georg Schlegel. Der Deutschlehrer betreut die Theater-AG seit Jahren und genießt die Zusammenarbeit mit den engagierten Schülern. "Es ist spannend zu beobachten, was die Schüler aus dem Shakespeares-Stück machen. Theater spielen hat einen enormen Mehrwert. Schüler, die im Unterricht eher schüchtern sind, kommen auf der Bühne aus sich heraus. Das beobachte ich immer wieder."

Nicht immer werden so klassische Theaterstücke wie Shakespeares Werk von 1598 aufgeführt. Auch moderne Stücke wurden schon inszeniert. "Wir durften zwischen drei verschiedenen Stücken wählen und haben uns für 'Viel Lärm um nichts' entschieden", berichtet Maria. Besonders der Inhalt hat überzeugt. "Es geht um Intrigen, Freundschaft und natürlich um Liebe", sagt Hans-Georg Schlegel. "Das ist fast wie eine Seifenoper, die vor 400 Jahren spielt."

Dass nicht nur Schauspieler bei einer solchen AG gebraucht werden, beweist die 18-Jährige Annika. "Ich bin die gute Seele im Hintergrund", so die Schülerin, die sich erst vor wenigen Monaten dazu entschieden hat, ein Teil des Ensembles zu werden. "Ich stehe nicht gerne vor vielen Menschen auf der Bühne." Dafür kümmert sich die engagierte Oberstufenschülerin um Kostüme, souffliert Texte und plant den Ablauf. "Das ist schließlich auch wichtig!"

Die Theater AG probt einmal wöchentlich. Zudem gibt es separate Probewochenenden. "Leider ist die Teilnahme durch G8 immer geringer geworden. Wir haben in der Vergangenheit mitunter 50 Schüler in der Theater AG zählen können", sagt Hans-Georg Schlegel. "Das hat dazu geführt, dass wir sogar ganze Musicalinszenierungen planen konnten. Es wäre schön, wenn die Teilnahme wieder steigen würde."

(Schaufenster Mettmann/TB)