Bürgermeister und Teile der Verwaltung stellten sich den Bürgerfragen Über 100 Gäste beim BVM-Stammtisch

Mettmann · Einem regelrechten Ansturm war der Bürgerverein Metzkausen am vergangenen Dienstag bei seinem monatlichen Vereinsstammtisch ausgesetzt.

Marion Buschmann, Bürgermeister Thomas Dinkelmann, Marko Sucic, Kurt-Werner Geschorec und BVM Vorsitzender Klaus Sänger.

Foto: TB

Wegen der Anwesenheit von Bürgermeister Thomas Dinkelmann und einem Teil der Verwaltung und der dadurch zu erwartenden Besucher wurde der übliche Versammlungsraum in der Gastronomie "Ratskeller" gegen die Räume des Mettmanner Tennis- und Hockeyclubs getauscht. Die Planung stellte sich bei weit über 100 Gästen als richtig heraus.

Thomas Dinkelmann begann seine Ausführungen mit einer kurzen Zusammenfassung der aktuellen Sachlage im Rathaus. "Obwohl ich mich zwei Jahren im Amt befindet, weiß ich noch immer nicht alles, was im Rathaus passiert", sagte der Bürgermeister und verwies bei thematisch tiefer gehenden Fragen an seine Begleiter. Diese waren neben Marion Buschmann (Abteilungsleitung Schule, Kultur und Sport), Sozialamtsleiter Marko Sucic sowie Fachbereichsleiter für Bauen, Verkehr und Umwelt, Kurt-Werner Geschorec.

Dinkelmann betonte, dass ihm die Kommunikation mit den Bürgern wichtig sei, deshalb habe er zwei Stellen in der Öffentlichkeitsarbeit mit Thomas Lekies und Christian Barra neu besetzt. "Die Bürger haben keine Holschuld. Die Verwaltung muss transparent sein. So können auch schwere Entscheidungen vom Bürger besser nachvollzogen werden." Zum Thema Finanzen sagte Dinkelmann: "Die Situation ist angespannt, was allerdings nicht an zu hohen Ausgaben liegt. Vielmehr fehlt es uns an Einnahmen bei der Gewerbesteuer. Mettmann nimmt mehr Geld durch die Grundsteuer ein, das ist fatal."

Einen Grund für diese Schieflage sieht Dinkelmann in den fehlenden Gewerbeflächen. "Eigentümer bleiben auf ihren Immobilien sitzen und wolle diese nicht an die Stadt verkaufen, in der Hoffnung Gebiete zukünftig als Wohnflächen auszuweisen. Da kämpfen wir aber gegen an." Dabei fehle auch Wohnraum in Mettmann. Besonders selbstgeplante Wunschimmobilien sind in der Kreisstadt nicht realisierbar. "Wir haben schlichtweg keine Flächen."

Marko Sucic konnte den Bürgern einen ungefähren Bezugstermin für die neue Flüchtlingsunterkunft Auf dem Pfenning nennen. "Mit dem Innenausbau sind wir nahezu fertig. Ende August können die Familien die neue Unterkunft beziehen." Von Marion Buschmann wiederum gab es Neuigkeiten zur Stadthalle. So erfuhren die Anwesenden, dass derzeit ein Karlsruher Büro mit einem Gutachten beauftragt wurde, das aktuell die Bürgermeinung eruiere. "Studenten arbeiten sich derzeit durch das Telefonbuch. Zudem wird es eine Befragung in der Innenstadt geben." Die Anregung eines Mitglieds, die Befragung auch online laufen zu lassen, wurde ebenfalls angenommen.

Einen Rückblick auf den Starkregen vor zwei Wochen gab es von Kurt-Werner Geschorec, der mit Bedauern auf den Zustand der durch die Wasssermassen beschädigten Kunstrasenplätze auf der benachbarten Sportanlage verwies. "In einer halben Stunde sind rund 50 Milimeter Regen pro Quadratmeter gefallen. So einen starken Regen gibt es statistisch gesehen nur alle 100 Jahre. Diese Wassermassen haben den Sand zur Beschwerung des Kunstrasens komplett ausgeschwemmt. Das muss derzeit repariert werden." Eine provisorische Nutzung soll in Kürze wieder möglich sein.

Auch von Seiten der Mitglieder gab es einige Anmerkungen. Im Fokus stand dabei vor allem die Baustelle Ratinger/Peckhauser Straße. Zu hoch angebrachte Verkehrsschilder, fehlender Platz auf den Fußgängerüberwegen und eine falsche Steuerung der Lichtsignalanlage wurden von besorgten Anwohnern genannt. Der Vorsitzende des BVM, Klaus Sänger, wünschte sich zudem eine zeitnahe Begehung der Strecke, um genannte Fehler aufzuzeigen.

Ein weiteres Ärgernis ist laut Peter Hirth das Regenrückhaltebecken an der Kantstraße. "Wir feiern bereits den vierten Jahrestag dieses Projektes", sagte der verärgerte Bürger. Aktuell steht noch die Gestaltung der Betondecke aus. Dies Maßnahme wurde laut Geschorec in der letzten Ratssitzung besprochen und zur Ausschreibung ausgeschrieben.

Keine Lösung gab es wiederum für die freistehende Fläche des ehemaligen Lebensmittelmarktes an der Florastraße. Obwohl der Wunsch etlicher Anwohner groß ist, wieder einen Zentralversorger vor Ort zu wissen, sind laut Bürgermeister Dinkelmann die Flächen zu klein und demnach zu unwirtschaftlich für große Unternehmen. "Die Wirtschaftsförderung ist an diesem Thema jedoch dran!"

(Schaufenster Mettmann/TB)