Thomas Dinkelmann mit überwältigender Mehrheit zum Bürgermeister gewählt
Mettmann · Noch kurz vor 18 Uhr wollte Thomas Dinkelmann dem Braten nicht so recht trauen. "Ich kann wirklich nichts zum Ausgang sagen, es sieht zwar gut aus, aber das hat sich bei vielen Wahlen auch schon geändert."
Sollte es in diesem Fall aber nicht! Schon als die Ergebnisse der ersten Wahlbezirke genannt wurden, konnte der unabhängige Kandidat sicher sein: Er wird der nächste Bürgermeister der Stadt Mettmann! Die Zahlen pendelten sich bei ihm von Anfang bis Ende zwischen 61 und 70 Prozent ein. Ein klareres und deutlicheres Zeichen hätten die Auszählungen gar nicht ergeben können. Am Ende sollte Thomas Dinkelmann 8.108 Stimmen und 67,5 Prozent erreicht haben, sein Konkurrent, Norbert Danscheidt von der CDU, 3.906 Stimmen und 32,5 Prozent. Allerdings war die Wahlbeteiligung in Mettmann mit 38.5 Prozent erschreckend niedrig, das heißt von 31.331 stimmberechtigten Wählern haben nur 12.014 Wähler ihre Stimme abgegeben. "Das ist wirklich ein ganz schlimmes Ergebnis", äußerte sich der noch amtierende Bürgermeister Bernd Günther nach der Verkündigung des Ergebnisses und forderte die Medien dazu auf, dies anzuprangern. "Die Menschen haben die Möglichkeit, die Zukunft Mettmanns mitzugestalten, nutzen sie in vielen Fällen nicht. Für mich ist das unerklärlich." Der große Gewinner des Abends, Thomas Dinkelmann, ließ sich dadurch die Stimmung jedoch nicht vermiesen.
"Ich danke vor allem meiner Frau, die diese anstrengende Zeit mit mir durchgestanden hat, und meinen Wahlhelfern, die diesen hochprofessionellen Wahlkampf überhaupt erst möglich gemacht haben", sagte Thomas Dinkelmann, der Norbert Danscheidt auf der Bühne des großen Ratssaales für einen "sehr fairen Wahlkampf" dankte. Der gratulierte herzlich und zeigte sich auch in der Niederlage als fairer und sympathischer Verlierer und bewies in seiner kurzen Rede Humor. "Die Wähler hätten das für mich gerne etwas weniger deutlich machen dürfen, das Ergebnis lässt ja keine Fragen offen. So ist es ein klarer Wählerauftrag an Thomas Dinkelmann und als guter Demokrat gratuliere ich ihm ganz herzlich."
Der neue Mettmanner Bürgermeister konnte sein Glück derweil noch gar nicht so recht glauben, genehmigte sich nach einem wahren Händeschüttel-Marathon erst einmal ein kühles Glas Bier und war sichtlich erleichtert. "Ich möchte mich jetzt erst einmal mit meinem Vorgänger Bend Günther treffen, der mir sicherlich viele Hinweise geben kann." Einfach wird es für ihn nicht werden, doch Mettmanns Bürgermeister hat durch einen glaubwürdigen und guten Wahlkampf punkten können!