Danscheidts 100-Tage-Programm als Bürgermeister
Mettmann · Ein wenig rieben sich die Redakteure da ja doch ihre Augen: Da flatterte am Dienstag eine Einladung der CDU für Mittwoch ins Haus, die den Titel "Danscheidt stellt 100-Tage-Programm vor". Dabei ist die Bürgermeisterstichwahl doch erst am Sonntag.
Der CDU-Ortsverbandsvorsitzende und Wahlkampfleiter für Norbert Danscheidt, Fabian Kippenberg, jedenfalls hatte eine einfache Erklärung, warum das Programm nicht schon früher (!) vorgestellt werden konnte. "Wir haben alles intensiv ausgearbeitet, deshalb können wir es erst jetzt vorstellen."
Norbert Danscheidt, der Kandidat der CDU, der wie Kippenberg von einem Sieg am Sonntag ausgeht, möchte bei seiner Wahl zum Bürgermeister direkt aufs Gaspedal treten. "Ich beginne das Amt des Bürgermeisters nicht und gewähre mir dann erst einmal 100 Tage Schonfrist, während der ich nicht angesprochen werden möchte."
Das Programm teilt sich in 10 Punkte auf. "Hinter mir liegen intensive Wochen und Monate des Wahlkampfes", sagt Danscheidt. "Ich habe Gespräche mit Bürgern, Unternehmern und Ehrenamtlern geführt. Bei diesen Gesprächen ist mir aufgefallen, dass vielen die gleichen Themen auf den Nägel brennen." Vieles davon könne er als Mettmanner Bürger "bestens nachvollziehen". Danscheidt betont, dass er als Verwaltungsfachmann wisse, dass er für einige Themen die Zustimmung des Rates benötige. "Ohne klare Mehrheiten gibt es für Mettmann Stillstand. Mit meiner Kandidatur will ich genau das verhindern!"
Die 10 Punkte sind im Einzelnen:
1. Ablaufoptimierung und "Klimaverbesserung" in der Stadtverwaltung
"Dieses Thema hat überall eine Rolle gespielt", sagt Norbert Danscheidt, der eine mangelnde Zusammenarbeit in der Verwaltung bemängelt. "Dort gibt es gute Leute, die jedoch nicht kooperieren. Ich möchte dort nicht hören, was nicht geht, sondern positive Lösungen mit den Mitarbeitern erarbeiten."
2. Neuausrichtung von Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing
Diesen Bereich möchte Danscheidt anders organisieren. "Die Mitarbeiter dort sind gut und eifrig, doch es müssen bessere Strukturen geschaffen werden." Dort liefe einiges durcheinander und "Bremsklötze" müssten beseitigt werden.
3. Öffentlicher Gesprächskreis "Integration von Flüchtlingen in Mettmann"
Danscheidt möchte den Runden Tisch der Sozialen Träger beibehalten, der nicht öffentlich ist, parallel dazu jedoch einen öffentlichen Gesprächskreis etablieren, um auf aktuelle Situationen reagieren zu können. Kritik übt er an der bisherigen Informationspolitik der Stadtverwaltung.
4. Regelmäßige Bürgersprechstunde
Unter Bernd Günther sei dies völlig eingeschlafen, Norbert Danscheidt möchte eine persönliche Sprechstunde und wenn möglich eine mit seinen Stellvertretern einrichten.
5. Quartalstreffen mit den Bürgervereinen
Danscheidt berichtet davon, dass die Vertreter der Vereine beklagten, aktuell gäbe es so gut wie keine Kommunikation mit dem Rathaus. "In unseren Gesprächen wurden immer wieder die fehlenden Treffen mit dem Bürgermeister bedauert, zudem wären Mails nicht beantwortet worden. Es gibt keinen Austausch", sagt Danscheidt.
6. Freies W-LAN in städtischen Gebäuden und ein Konzept für ein ein freies W-LAN in der Innenstadt
"Nicht mal im Rathaus gibt es freies W-LAN", sagt der Bürgermeisterkandidat, der sich für freie Netze in Bücherei, Stadthalle, Rathaus und anderen öffentlichen Gebäuden stark machen möchte. Zudem strebt er eine Kooperation mit den Freifunkern an, um auch die Innenstadt zu einem W-LAN-Gebiet zu machen.
7. Besuch von Unternehmen in Mettmann gemeinsam mit der Wirtschaftsförderung
Danscheidt möchte die Rolle der Wirtschaftsförderung dadurch stärken.
8. Bessere Sicherung der Schulwege
Hier hat Danscheidt eine bessere Beleuchtung des Cromberg Parks und ein Schülerlotsen-Konzept im Kopf, so etwa für den Bereich Peckhauser Straße in Metzkausen.
9. Entwicklung von Maßnahmen zur Förderung und Wertschätzung des Ehrenamtes
"Als Rot-Kreuzler liegt mir das Ehrenamt sehr am Herzen", sagt Norbert Danscheidt, der sich etwa eine Ehrenamtskarte vorstellen könnte wie sie in anderen Städten bereits existiert.
10. Schaffung einer Projektgruppe "Entwicklung und Verkehrsberuhigung in der Innenstadt"
Hier möchte Danscheidt alle handelnden Personen zusammen bringen. "Mit dem Bürgermeister am Tisch geht das deutlich besser!"