Neues Denkmal für Mettmann Straßenbahn kommt als Bronzemodell zurück

Mettmann · Das Denkmal soll an die Geschichte der Straßenbahn in Mettmann erinnern und es soll für Kinder ein beliebtes Spiel- und Klettergerät werden.

Die Grafik zeigt den Standort für das Denkmal am Platanendach zwischen Mühlenstraße und Jubiläumsplatz. Die Straßenbahn ist nicht maßstabsgerecht dargestellt und die Stele nicht richtig platziert.

Foto: Ingo Grenzstein

Im September hat der historische Mettmanner Straßenbahnwagen (TW 9) von 1909 einen neuen Alterswohnsitz erhalten. Gut geschützt steht der Oldtimer nun als Leihgabe der Stadt im denkmalgeschützten Depot der Rheinbahn „Am Steinberg“ in Düsseldorf-Bilk und wird dort besten gepflegt und gewartet. Dass für die Straßenbahn kein geeigneter Standort in der Stadt gefunden wurde und sie deshalb nach Düsseldorf überführt wurde, haben einige Bürgerinnen und Bürger mit Wehmut verfolgt. Obwohl die Bahn seit vielen Jahren in einer Halle des Kreisbauhofes eingemottet und für die Öffentlichkeit schon lange nicht mehr zugänglich war. Mettmanns Stadtkonservatorin Dr. Yasmin Renges, die sich erfolgreich für die Unterbringung der Straßenbahn eingesetzt hatte, entwickelte daraufhin mit den „Aulen Mettmannern“ die Idee eines bespielbares Bronzemodells der Straßenbahn.

Das Projekt stellte sie im Ausschuss für Stadtplanung, Stadtentwicklung und Bauen vor. Inzwischen wurde für die Straßenbahn ein guter Platz gefunden: am Rande des Platanendachs (ehemals Waschbrett). Das Denkmal soll an die Geschichte der Straßenbahn in Mettmann erinnern, die dort tatsächlich einmal hergefahren ist, und sie soll für Kinder ein beliebtes Spiel- und Klettergerät werden, so wie die Schäfchengruppe in der Freiheitstraße. Für das Projekt wurde der Düsseldorfer Künstler und Karnevalswagenbauer Jaques Tilly gewonnen, der bereits einen ersten Entwurf des Denkmals gezeichnet hat. Bei der offiziellen Übergabe des Straßenbahnwagens im historischen Depot der Rheinbahn hatte Stadtkonservatorin Dr. Renges einige Straßenbahnen aus Pappmaché entdeckt, die Tilly gebaut hat. „Ich wusste bis dahin nicht, dass er die Karnevalswagen für den Rosenmontagszug in dem Rheinbahn-Depot baut“, erzählte Dr. Renges.

„Das Depot hat mit unserer Straßenbahn das älteste Ausstellungsstück erhalten. Wenn von dort ein bespielbares Modell zurückkommt, wäre das doch großartig“, so die Stadtkonservatorin. Tillys Kunst aus Pappmaché sei von Vergänglichkeit geprägt. Für die Stadt sei es deshalb eine große Ehre, dass das Modell in Bronze gegossen werde, erklärte Dr. Renges weiter. Um das 2 Meter lange, 50 Zentimeter Meter breite und 70 Zentimeter hohe Denkmal soll ein Fallschutz in den Boden eingelassen werden. Neben dem Straßenbahnmodell soll eine Glasstele als ein weiteres Element der Sprechenden Stadt aufgestellt werden, auf der die Mettmanner Straßenbahn-Geschichte nachgelesen werden kann. Für Kinder soll es ein Hörspiel „Zur fantastischen Reise des TW 9“ geben, dass über einen QR-Code aktiviert werden kann. Dr. Renges hat das Hörspiel bereits geschrieben und dafür prominente Sprecher wie Anita Schäfer und Dieter Heinemann von den „Aulen“ sowie die Sängerin Constanze Backes und den Künstler Jaques Tilly begeistern können.

Gesucht wird noch ein Kind für eine Sprechrolle. „Es geht in dem Stück um Heimatverbundenheit, Geschichte, Familie und Freundschaft, Heimweh, Freude und Trauer und ein Happyend“, verriet Dr. Renges. Die bronzene Straßenbahn wird nach einer Kostenschätzung der Stadtkonservatorin rund 67.000 Euro kosten. Finanziert werden könnte das Projekt über den Heimatfond des Landes NRW (50 Prozent), über Spenden und Sponsoring (40 Prozent) sowie einen städtischen Eigenanteil von 6700 Euro (10 Prozent). Der Förderantrag soll über die Stadtverwaltung gestellt und das Projekt über die „Aulen“ ausgeführt werden. Die Politik zeigte sich begeistert, spendete großen Beifall für die Präsentation und sicherte Unterstützung zu. Das Vorhaben muss noch durch den Rat, bevor konkret in die Planung eingestiegen werden kann. Nach dem großen Zuspruch im Fachausschuss sollte das keine Hürde sein.