Verein "Mettmann gegen rechts" spricht sich gegen Sicherheitsdienst in der neuen Unterkunft aus "Sozialarbeit statt Sicherheitsdienst in Flüchtlingsunterkünften"
Mettmann · Der Umzug der Flüchtlinge aus den Turnhallen des Konrad-Herresbach-Gymnasiums an der Laubacher Straße in das neu angemietete Bürogebäude an der Seibelstraße findet in diesen Tagen statt. Wie bereits einst für die Turnhallen des KHGs geplant, soll nun ein Sicherheitsdienst in der neuen Flüchtlingsunterkunft zum Einsatz kommen.
Der Verein "Mettman gegen rechts" schreibt dazu: "Aufgrund der Brandmeldeanlage, so hieß es von Seiten der Verwaltung in der Integrationsratssitzung soll nun ein Sicherheitsdienst im von der Stadt angemieteten Bürogebäude an der Seibelstraße (Ex-Jobcenter) eingesetzt werden. So soll vermieden werden, dass in den Zimmern geraucht wird und dadurch die Brandmeldeanlage Alarm schlägt."
Es solle sich, so wurde laut des Vereins in der Sitzung betont, um keine Maßnahme handeln, die Flüchtlinge vor möglichen Gefahren von außen schützen soll oder die zum Einsatz kommt, weil Streitigkeiten unter Flüchtlingen zu befürchten sind. "Dies würde unserer Meinung nach auch nicht als Begründung herhalten können, da es in Mettmann bisher keine schwerwiegenden Vorkommnisse gab, die einen solchen vollumfänglichen Sicherheitsdienst rechtfertigen würden", schreibt André Bär, der Vorsitzende des Vereins. "Der 24-Stunden-Sicherheitsdienst an der neuen Flüchtlingsunterkunft in der Seibelstraße soll 360.000 Euro verschlingen. Betrachten wir dies im Verhältnis zu den Zuschüssen (80.000 Euro) an den Caritasverband, der für die Stadt als Dienstleister für die Flüchtlingsbetreuung tätig ist, ruft das bei uns nur Kopfschütteln hervor."
Gerade in Anbetracht der schlechten Situation unseres städtischen Haushalts ließen sich die Kosten eines 24-h-Sicherheitsdienstes für lediglich eine Flüchtlingsunterkunft einsparen, sagt "Mettman gegen rechts".
André Bär: "Es zeigt uns aber auch, dass Geld augenscheinlich vorhanden zu sein scheint. Diese Gelder sollten in neue, menschenwürdige und nachhaltige Flüchtlingsunterkünfte, die Betreuung und Integration von Flüchtlingen fließen. Denn die abermals provisorische Einrichtung von Leichtbauten auf dem Sportplatz Gruitener Straße wäre wieder nur eine alternative Notlösung, bei der es uns an Nachhaltigkeit mangelt."