In der Kulturvilla wird über Werte, Kulturen und Religionen diskutiert
Mettmann · NeanderDiakonie und Evangelische Kirchengemeinde laden zu einem Diskussionsabend der besonderen Art ein.
In Mettmann ist die Stimmung gegenüber den geflohenen Menschen, die in unserer Stadt erst einmal ein neues Zuhause gefunden haben, erfreulicher Weise sehr positiv. Viele Menschen engagieren sich in der Flüchtlingshilfe und einige davon haben dabei neue Freundschaften geschlossen. Bei Veranstaltungen, die vom Ehrenamt getragen sind, sieht man immer öfter auch unsere neuen Nachbarn tatkräftig helfen. Es gibt aber auch sehr viele Menschen in Mettmann, die noch nie direkten Kontakt zu den zu uns geflohenen Menschen hatten und sie einfach nur im Stadtbild wahrnehmen. Nicht jeder hat Zeit und Gelegenheit, Kontakt herzustellen. Manche trauen sich nicht, wieder andere haben vielleicht auch ein wenig Angst, aufgrund der Berichterstattung in Medien über Vorkommnisse in anderen Städten oder nehmen unbewusst in der flüchtigen Begegnung bereits eine Bewertung des Gegenübers vor.
Christiane Müschenich ist in der NeanderDiakonie unter anderem damit betraut den Kontakt zwischen Flüchtlingen und Einwohnern herzustellen. Sie betreut Flüchtlinge und sucht nach Angeboten, die das Miteinander und die Integration verbessern. Ermöglicht hat das die Evangelische Kirchengemeinde Mettmann, die ihre Stelle für zwei Jahre finanziert. Die Veranstaltung 'In unserer Straße die ganze Welt‘ ist ein Angebot, das vor allem auch an Menschen gerichtet ist, die Fragen in Bezug auf unsere neuen Nachbarn haben, die unsicher sind, wie man auf Menschen aus anderen Kulturkreisen zugehen kann.
"Das Miteinander basiert auf unseren Werten, auf unserem Denken und Fühlen, danach handeln wir. Aber wie bewusst sind wir uns dessen?" sagt Christiane Müschenich und beschreibt damit, dass es am 23. September von 19 bis 21 Uhr in der Kulturvilla um unser jeweiliges persönliches Wertesystem geht, das unbewusst einen Einfluss darauf hat, wie wir auf andere zugehen. Ionna Zacharakis, Gründerin der AXION — Akademie der Werte und Fachfrau für Interkulturelle Kompetenzen wird an diesem Abend referieren und Fragen beantworten. Moderiert wird der Abend von der bekannten Journalistin Cornelia Benninghoven.
"In anderen Städten wäre es für eine solche Veranstaltung vielleicht zu früh, aber in Mettmann habe ich da keine Sorge." antwortet Christiane Müschenich auf die Frage nach dem Umgang mit kritischen Fragen. "Fragen sind hier erwünscht, ohne sie wäre eine kultursensible Wertediskussion auch nur schwer zu führen." ergänzt sie.
Besucher dürfen sich auf einen spannenden Abend mit einer Diskussion über unser Wertesystem, Kulturen und Religionen freuen.
"Wir haben die Kulturvilla als Veranstaltungsort gewählt, weil er gut zum Thema passt und neutral ist. Wir möchten alle Menschen ansprechen, unabhängig von ihrem jeweiligen Glauben." verrät Irmgard von der Heiden-Alfing, Regionalleiterin der NeanderDiakonie in Mettmann.