"Herzlich Willkommen in Mettmann - der autogerechten Stadt der 1960er - im Jahre 2016. Während andere Städte in Deutschland nahezu verzweifelt versuchen, für ihre Bürger Lebensqualität zu schaffen indem Autos aus der Innenstadt verbannt werden und mehr Platz für Fußgänger und Radfahrer geschaffen wird, wissen wir in Mettmann, dass Lebensqualität bedeutet, mit dem Auto überall hin zu kommen.

Während andere Städte Plätze schaffen, womöglich sogar begrünt, mit lauschigen Platanen, Bänken und sogar noch Außengastronomie, wissen wir in Mettmann, das höchste der Gefühle ist ein Parkplatz direkt vor der Apotheke. Viele Städte glauben, der Mensch kommt in die Innenstadt, wenn er dort ein interessantes Angebot für die Freizeitgestaltung findet. Völliger Unsinn, wir wissen, der Mensch kommt, wenn er Parkplätze findet. Wenn der Mensch mehr Platz in der Innenstadt braucht, dann für sein Auto und sonst nichts. Wir in Mettmann wissen, dass die modernen Innenstadtkonzepte anderer Städte nur Strohfeuer sind, welche schon morgen nichts mehr wert sind. Und darum beschreiten wir weiter den altbekannten Weg. Denn was vor 40 Jahren richtig war, kann heute nicht falsch sein.

Aber jetzt sollten wir nicht auf halbem Wege innehalten. Wir müssen weitermachen. Lasst uns wieder - abgesehen von den Markttagen - auf dem Jubiläumsplatz parken. Für etwas anderes ist der Platz doch nichts nütze. Und früher durfte dort ja auch geparkt werden. Machen wir aus der Straße Am Königshof wieder eine richtige Straße und erlauben dort Tempo 50. Das ist eine Straße und kein Spielplatz. Und öffnen wir die Freiheitstraße wieder für den Autoverkehr. Ruhig als Einbahnstraße, aber mit schönen Parkbuchten an der Seite. Geben wir dem Auto den Raum, der ihm zusteht. Wir werden alle glücklicher. Nur die Tangente und die Querspange, die können ruhig wieder abgerissen werden. Braucht ja doch keiner."

Stefan Eigen, Mettmann

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