Leserbrief zum Wochenmarkt "Modestadt Mettmann"
Mettmann · Zum Mettmanner Wochenmarkt erreichte uns folgender Leserbrief.
"Haute Couture neben Gurken auf dem Wochenmarkt? In Mettmann kein Problem. Frisch aus dem Müllsack und der Bananenkiste auf den Tapeziertisch damit. Kein Wunder also, dass unsere Stadt gerade den Sieg im Bundeswettwerb 'Unser Markt soll schäbig werden' errang.
Schadet nicht, dass manche dieser fliegenden Händler erst ihre Stände aufbauen, wenn die ersten Mettmanner längst beim Gemüse anstehen. Mit etwas Glück besteht also durchaus die Chance, auf dem eng zustellten Gelände eine Zeltstange vor den Kopf zu bekommen.
Dann helfen vielleicht die 'gelben Engel' mit leuchtender Warnweste. Weil der Weg vom Rathaus unendlich erscheint, reisen sie im weißen SUV ('Ordnungsbehörde') zum Markt an. Was sie dort tun, bleibt manchem Bürger verborgen. Ordnung schaffen, was denn sonst?
In der Nachbarstadt reibt man sich genüsslich die Hände. Ratingen-Mitte bietet dienstags, donnerstags und samstags sogernannte 'Grüne Märkte'. Will sagen, dass dort nur Waren und Produkte aus dem Lebensmittelbereich sowie Pflanzen und Blumen verkauft werden.
Weil man hier jedoch haushalten kann, ist die Stadt auf jeden Cent angewiesen. So wird in Rathauskreisen diskutiert, Besucher-Parkuhren vor den Marktständen aufzubauen. Zwei Minuten anstehen kostet also künftig 50 Cent. Rollator-Nutzer bleiben natürlich befreit.
Und weil man im Mettmanner Rathaus natürlich den eigenen Einzelhandel liebt und ihm nur ganz versehentlich mal Knüppel zwischen die Beine wirft, werden uns wohl auch weiterhin Handtaschen, Kleider, Schuhe, Uhren und anderer Plunder auf dem Wochenmarkt erfreuen."
Bernhard Stoll, Mettmann
Hinweis
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