Gegendemo setzt ein Zeichen
Mettmann · Mit 1000 Teilnehmern hatte das Organisationsteam gerechnet. Gekommen waren rund 2000 (die Polizei sprach offiziell von 1500). Unter dem Motto "Wir sind bunt und wir sind viele" wollte man den Bildern der rechtsextremen Demonstration vergangene Woche etwas entgegensetzen, "ein Zeichen für die Demokratie setzen", wie die Veranstalter sagten.
"Es war ein Schulterschluss, bei dem Mettmanner aller Nationen und jeden Alters für Vielfalt und Toleranz auf die Straße gegangen sind und gezeigt haben, dass sie sich in diesem Fall alle einig sind: In Mettmann ist kein Platz für Rassismus", teilten die Organisatoren mit. Entstanden war die Idee schon kurz nach der Demo der rechtsextremen Gruppierung "der Dritte Weg". Montagsabends gab es ein überparteiliches Treffen, bei dem sich ein Organisationsteam bestehend aus Ina Besche-Krastl, Ria Garcia, Ulla Schnelting, Klaus Bartel, Richard Bley und Heribert Klein bildete, dem sich einen Tag später auch Markus Kier vom Bündnis für Toleranz & Zivilcourage anschloss.
Zeitgleich hatte auch Mettmann Impulse bereits Pläne geschmiedet. Anders als die Politik wollten die Einzelhändler ein Fest an festem Standort organisieren. Da die Demonstration und das Fest beide für 11 Uhr morgens geplant waren, mussten sich alle etwas einfallen lassen. Als Mettmann Impulse am nächsten Morgen bereits in aller Frühe mit einem "Save the Date" Schild einen Beginn von 12 Uhr ankündigte, kürzten die Politiker ihre ursprünglich geplante Route ab, damit der Demonstrationszug pünktlich Am Königshof eintreffen konnte.
"Am Ende hat alles wunderbar geklappt, selbst mit dem tollen Programm der Oberstädter und der damit verbundenen Pause auf dem Markt", drückt Richard Bley seine Erleichterung über den positiven Verlauf der friedlichen bunten Demo aus. Er hatte im Orgateam "den Kopf hingehalten" und die Demonstration als Veranstalter angemeldet. Aus Haftungsgründen wies die Polizei darauf hin, dass Beginn und Ende der Demonstration deutlich bekannt gegeben werden müssten. Das hat den Eindruck einer zusammenhängenden Veranstaltung am Ende nicht gestört. Die Menschenmassen zogen vom Mahnmal weiter zum Königshof um sich dort bei Musik von den Ambessengers an den bunten Aktionen von Mettmann Impulse zu beteiligen. Nachdenklich und traurig waren viele, beim Anblick der ausgebreiteten Gebetsteppiche mit je einer Rose, mit denen man der Opfer von Neuseeland gedachte.
"Die Veranstaltung war ein toller Erfolg. Wir danken den bürgerbewegten Menschen in Mettmann und aus dem Umland. Das macht Mut auch für die Zukunft", freute sich Heribert Klein. "Am Gelingen dieser Demonstration haben alle mitgewirkt. Kirchen, Vereine, Musikschule, Caritas, AWO und noch viele mehr. Am Ende hat jeder Bürger, der sich der dabei war, einen Teil zu diesem bunten Großereignis beigetragen", so die Organisatoren einhellig.