Leserbrief zur Stadthalle "Ein Abriss käme einer Vernichtung städtischen Vermögens gleich"

Mettmann · Zur Diskussion um die Stadthalle erreichte uns folgender Leserbrief.

"Bei der aufgeregten Diskussion darüber, wer wann die Überprüfung der Denkmaleigenschaft der Stadthalle in Auftrag gegeben hat und wer wann davon gewusst hat, wird ein entscheidender Umstand übersehen. Die Halle steht noch mit ca. 9 Mio. Euro in der Bilanz der Stadt. Ein Abriss käme einer Vernichtung städtischen Vermögens gleich und würde - auch unter Berücksichtigung des nach Abrisskosten verbleibenden Grundstückwertes - aufgrund der erforderlichen Abschreibung ein Riesendefizit in der mit Mühe ausgeglichenen Ergebnis- und Finanzplanung der Stadt verursachen. Dieses dürfte kaum im Rahmen eines neuen genehmigungsfähigen Haushaltssicherungskonzeptes aufzufangen sein.

Es würde ein Nothaushalt drohen. Deshalb verbietet sich ein Abriss der Halle schon allein aus wirtschaftlichen und haushaltsrechtlichen Gründen. Eine Klärung der Denkmaleigenschaft wegen eines Abrisses wäre also gar nicht nötig gewesen. Gleiches gilt für die Ermittlung der Kosten für einen Neubau, auch wenn - aus welchen Gründen auch immer - ein entsprechender Prüfauftrag der Politik besteht. Eine funktionierende Verwaltung hätte den Prüfauftrag im vorliegenden Umfang von vornherein gar nicht annehmen dürfen. Was bleibt sind unnötige Prüfverfahren und -kosten und die Hoffnung, dass zügig ein Sanierungskonzept erarbeitet und umgesetzt wird. Welche Defizite der Halle der städtische Haushalt jährlich zu tragen haben wird, wird letztlich davon abhängen, ob es mittels organisatorischer und personeller Änderungen gelingt, die Halle professionell zu betreiben."

Dr. Helmut Peick

Hinweis

Die in Leserbriefen geäußerte Meinung gibt nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder. Die Redaktion behält sich außerdem sinngemäße Kürzungen vor. Anonyme Zuschriften bleiben unberücksichtigt.

(Schaufenster Mettmann)