Spende an die Tafel Mettmann Dinner im Wohnmobil mit Mehrwert
Mettmann · Der Mettmanner Gastronom Dietrich Strümpfel nutzte eine ausgefallene Geschäftsidee, um Gutes zu tun.
In Zeiten der Krise sind auch in der Gastronomie kreative Ideen gefragt, um den Betrieb so gut als möglich aufrecht zu erhalten. Nach dieser Devise verfuhr Dietrich Strümpfel, Betreiber des Landgasthauses Bibelskirch, als er zu Beginn des zweiten Lockdowns eine außergewöhnliche Methode entwickelte, seine Gäste weiterhin zu bewirten: Besitzer von Wohnmobilen sollten die Möglichkeit bekommen, auf dem Parkplatz des Restaurants in ihren Fahrzeugen ein hausgemachtes Dinner zu genießen. Mit Unterstützung des Ordnungsamtes und des Wirtschaftsförderungsamtes Mettmann wurden die Rahmenbedingungen für die Unternehmung direkt mit dem Land NRW abgestimmt.
Um das Ganze bekannt zu machen, wurde eine Facebook-Gruppe mit dem Namen „Wohnmobil Dinner“ ins Leben gerufen, die in kürzester Zeit reges Interesse hervorrief. Die Zahl der Anmeldungen für ein Dinner im Wohnmobil stieg rapide. Darüber freuten sich nicht zuletzt die Mitarbeiter des Restaurants, die alle in Vollzeit weiter beschäftigt werden konnten. Kurzarbeitergeld musste nicht beantragt werden. Und weil alles so prima klappte und Weihnachten kurz vor der Tür stand, packte Dietrich Strümpfel die Gelegenheit beim Schopfe, um etwas Gutes zu tun. Alle Mitglieder des Landgasthauses halfen mit, backten rund 45 Kilogramm Plätzchen, verpackten sie in kleinen hübschen Tütchen und versahen diese mit einem Spendenaufruf zu Gunsten der Tafel Mettmann.
Jeder, der das Angebot des Wohnmobil Dinnners wahrnahm, und das waren nicht wenige, erhielt eine Tüte mit Plätzchen. Und siehe da – die Spendenbereitschaft war sogar noch größer als erwartet. Am Ende kamen 2.200 Euro zusammen. Die Betreiberfirma des Landgasthauses Bibelskirch legte noch einmal 1000 Euro obendrauf. Eine willkommene Unterstützung für die Tafel, die wöchentlich über 200 Bedürftige mit dem Notwendigsten versorgt und deren ehrenamtliche Helfer viel Zeit und Kraft investieren. Dietrich Strümpfel, der selbst schon in der Einrichtung ehrenamtlich tätig war, hat das Geld unlängst an die Leiterin der Tafel, Gisela Fleter, übergeben. Dass die sich riesig gefreut hat, muss eigentlich nicht erwähnt werden. Weitere Sicherheitsmaßnahmen können nun finanziert werden, Plexiglasscheiben, Desinfektionsmitttel und Masken will die Tafel anschaffen. Ein Teil des Geldes soll in den Erwerb eines neuen Kühltransporters fließen.
Für Dietrich Strümpfel bedeutet der Erfolg des Wohnmobil-Dinners, das sich übrigens nach wie vor großer Beliebtheit erfreut, auch einen kleinen Trost für den Ausfall der Feierlichkeiten zum anstehenden 10. Geburtstag der Firma am 28. Januar. Die geplante Party fällt der Corona-Pandemie zum Opfer. Dietrich Strümpfel: „Wir werden unsere Stammgäste sehr vermissen.“