"Eine Zitterpartie, die sich über zweieinhalb Jahre gezogen hat, hat endlich ein Ende gefunden", sagt Friedhelm Kückels vom GVM. "Wir hatten drei Angebote, wobei zwei auf gleichem preislichen Niveau lagen und eines, das darunter war. Frau Backes hat uns als Kulturschaffende letztlich überzeugt."

Das Konzept der Mettmanner Sängerin hat die Gesellschaft so überzeugt, dass eigentlich nur ihr Angebot in Frage kam. Backes, die am KHG ihr Abitur gebaut hat und danach für über ein Jahrzehnt in England und Dresden gelebt hat, möchte das unter Denkmalschutz gestellte Haus teils beruflich, teils privat nutzen. So können dort Veranstaltunge stattfinden, der Großteil des Gebäudes wird jedoch privat zum Wohnen genutzt. "Mettmann ist meine Heimatstadt und mir ist es wichtig, dieses schöne Haus auch der Öffentlichkeit zu Verfügung zu stellen. Der größte Teil ist natürlich für meinen Lebensgefährten und die vier Kinder reserviert", sagt Constanze Backes. "Das Foyer, den gesamten Eingangsbereich sowie das Kaminzimmer und den Saal öffnen wir für die Kultur." Ausstellungen, Lesungen, Konferenzen, Konzerte oder Theater - all dies könnte sich die international erfahrene Musikerin vorstellen. "So lange es sich um keinen Polterabend der Hells Angels handelt, können hier auch Veranstaltungen mit Catering stattfinden", sagt Backes augenzwinkernd und zeigt sich erstaunt, dass sich für dieses "Traumhaus" nicht schon viel früher ein Käufer gefunden habe. "Es ist ein Wunder, dass mir das keiner weg geschnappt hat!" Backes möchte das Haus bis Ende des Jahres fertig renoviert haben. "So viel ist da gar nicht zu machen", sagt sie und spricht von einer neuen Heizung und Arbeiten am Dach.

Die Mitglieder der GVM sind erleichtert, dass das jahrelange Gezerre um ihre Immobilie jetzt ein Ende hat. Die Gesellschaft hatte sich schon vor Jahren mit dem Langenfelder Bauunternehmer Gernot Paeschke über einen Verkauf geeinigt, der jedoch an den Plänen Paeschkes scheiterte, das Haus abzureissen, um dort Wohnungen zu bauen. Der Vertrag zwischen dem GVM und Constanze Backes ist ab dem 1. Juli gültig, wurde jedoch schon notariell beurkundet. "Anfragen für Veranstaltungen sollten aber bitte noch nicht an mich gerichtet werden", sagt Constanze Backes.

Info

Das Haus an der Beckershoffstraße ist von 1870 und hat die für das Bergische so typischen Schieferschindeln. Es bietet über 400 qm Nutzfläche. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.