Gutachterausschusses des Kreises Mettmann stellte den Grundstücksmarktbericht 2019 vor Die Preise steigen, das Angebot sinkt

Mettmann · Der Immobilienmarkt spielt verrückt. Nicht nur in den Metropolen ziehen die Grundstückspreise und Mieten weiter an. Auch in der Peripherie sieht es mittlerweile kaum anders aus. Der Grundstücksmarktbericht 2019 für den Kreis Mettmann zeigt eines: Selbst exorbitant hohe Preise werden - noch - bezahlt. Und das Angebot sinkt gleichermaßen.

Ulrich Neuhaus, der Leiter der Geschäftsstelle des Gutachterausschusses des Kreises Mettmann, und Axel Willinghöfer, der neue Vorsitzende des Ausschusses, stellen den Grundstücksmarktbericht 2019 für den Kreis Mettmann vor.

Foto: Schaufenster Mettmann/Felix Förster

Die Preise für Immobilien im Kreis Mettmann sind wieder einmal deutlich gestiegen. „Im gesamten Kreis wurden im vergangenen Jahr zwei Prozent weniger Grundstücke verkauft, die umgesetzten Geldmengen haben jedoch die Milliardengrenze bereits zum zweiten Mal hintereinander überschritten“, sagt Axel Willinghöfer, der neue Vorsitzende des Gutachterausschusses des Kreises Mettmann, der den Grundstücksmarktbericht 2019 vorlegt. Damit zeigt sich ein offenes Geheimnis, denn der Kreis Mettmann ist heute schon der am dichtesten besiedelte Kreis in Deutschland.

„Hier ist so gut wie alles zugebaut“, sagt Ulrich Neuhaus, der Leiter der Geschäftsstelle des Gutachterausschusses. Und damit steigt die Nachfrage nach offenen Grundstücken. Doch woher nehmen, wenn es so gut wie nichts mehr gibt. Und damit steigen dann die Preise für die raren, noch vorhandenen Flächen. Den Grund für die Nachfrage sehen Willinghöfer und Neuhaus in der Nähe zur „Boomtown“ Düsseldorf. Da die unbebauten Grundstücke so selten sind, steigt auch die Nachfrage nach bebauten Arealen. „Der Markt für bebaute Grundstücke ist mit 709,7 Millionen Euro am stärksten, der für unbebaute Grundstücke (94) am kleinsten“, sagt Axel Willinghöfer, der sich und seinen Ausschuss gezwungen sieht, die Bodenrichtwerte für Wohnbauflächen zu erhöhen.

In Kreis-Spitzenlagen bedeutet dies eine Erhöhung der Quadratmeterpreise um 40 Euro wie in Hilden. In Erkrath und Mettmann steigen sie um zehn Euro pro Quadratmeter. Ein „Nord-Süd-Gefälle“ gibt es bei der Beliebheit der Städte. So ist der Südkreis mit 67 Prozent des Marktgeschehens führend. In Monheim wurde mit 249,4 Millionen Euro der größte Geldumsatz bei Transaktionen von Immobilien erzielt, in Langenfeld waren es 234,4 Millionen Euro. Mettmann kam auf 113,6 Millionen Euro. 80 Prozent der verkauften Immobilien waren Ein- und Zweifamilienhäuser, deren Preise zwischen 162 000 (Reihenendhaus, Baujahr 1970 bis 1979) und 786 000 Euro (frei stehendes Haus, Baujahr 2000 und 2016) lagen.

Neubauten gab es vor allem bei Doppelhaushälften, wobei in Mettmann kein einziger verkaufter Neubau gemeldet wurde. Eigentumswohnungen werden ebenfalls immer teurer. Dort liegen die Preise zwischen 1540 und 2870 Euro pro Quadratmeter, je nach Gebäudealter. Angesprochen auf die von der Politik immer wieder in Aussicht gestellten Sozialwohnungen können die Gutachter nur mit den Achseln zucken. „Sozialer Wohnungsbau findet so gut wie nicht statt, das ist an einer Hand abzuzählen“, sagt Axel Willinghöfer. „Die Bauträger denken gar nicht daran, da zu investieren“.

Nähere Informationen gibt es unter www.gars.nrw.de oder www.boris.nrw.de. Dort können Grundstücke einzeln betrachte werden.