Tina Teubner mit interessanten Einblicken in ein immer aktuelles Thema Das Komplizierte an der Liebe

Kreis · Der Kölner Kabarettistin Tina Teubner sowie ihrem Duopartner Ben Süverkrüp eilt ein ganz besonderer Ruf voraus. Bereits Ende Januar war das gesamte Kartenkontingent für Teubners Kabarettabend am vergangenen Sonntag in der Kulturvilla restlos ausverkauft.

Tina Teubner in Mettmann.

Foto: Fritz Eigen

"Männer brauchen Grenzen", so der Titel des Abends, implizierte, dass besonders das starke Geschlecht stark ins Visier der Kabarettistin genommen werden würde, und so war die Frauenquote im Saal entprechend erhöht. Eröffnungssätze wie "Ich bin alleinerziehende Ehefrau. Warum sind Erziehungsmaßnahmen, die für die Kinder gut sind, nicht auch für den Mann gut?", ließen in der Tat für die Männer entsprechend Schlimmes befürchten. Die Teubner, schelmisch lächelnd auf einem Barhocker sitzend ein Rotweinglas balancierend, wäre jedoch nicht die große Kabarettistin, die sie ist, wenn nicht auch das weibliche Geschlecht sein Fett weg bekäme. Ohne je in Platitüden zu verfallen, nimmt sie die Eigenarten von Ehefrauen ebenso spitzzüngig-pointiert aufs Korn, wenn ihr selbstgerechtes Alter ego sich etwa fragt: "Was soll ich denn in der Paartherapie? Im Gegensatz zu meinem Mann bin ich glücklich verheiratet!".

Gewürzt wird der Abend mit feinen Chansons, deren leichtfüßige Texte so elegant dahinperlen, dass der eine oder andere wohl das Bedürfnis hatte, sie in gedruckter Form mit nach Hause zu nehmen. Süverkrüp und Teubner musizieren auch mit Ukulele und Geige, mit der sie Sehnsüchte nach dem "Nachtzug nach Paris" wecken: Einfach mal einen Tag lang nur Schönes erleben! Und dies unterscheidet die Teubner von vielen Kolleginnen, die ihr Publikum mit bissigem Geläster unterhalten: Hinter allem Sarkasmus spürt man ein Augenzwinkern. Trotz aller Widrigkeiten lohnt es sich zu lieben und zu leben, denn: Entweder man liebt oder man friert!

Süverkrüp erweist sich als kongenialer Partner, der für einen fulminanten Parforceritt durch die Musikgeschichte am Flügel glänzen darf. Das Thema: Was wäre aus den großen Komponisten der Musikgeschichte geworden, wenn immer eine Frau ins Zimmer geplatzt wäre? Richtig: Sie hätten den Faden verloren. Nicht ohne herbeigeklatschte Zugabe - eine Hymne an das Schöne im Leben - verabschiedet sich das Duo von seinem hingerissenen Publikum.

(Schaufenster Mettmann)