Leonhardt wehrt sich gegen Aussagen von Pfarrer Uhlmann "Was sich ein leitender Pfarrer herausnimmt, überschreitet eine Grenze"
Mettmann · "Demonstration für oder gegen eine Sache oder Partei gehören zur Demokratie, Proteste gegen vermeintliche oder tatsächliche Fremdenfeindlichkeit auch."
"Unterstellungen den politischen Gegner zu treffen sind keine Seltenheit. Was sich ein leitender Pfarrer in Mettmann (Herbert Ullmann) unter Hervorhebung seines kirchlichen Amtes herausnimmt, überschreitet diese Grenzen." Mit diesen Worten äußert sich der Vorsitzende der Mettmanner AfD, Hans-Werner Leonhardt, und geht auf die Aussagen des Mettmanner Pfarrers Herbert Ullmann ein, der sich in einem Kanzelwort am Sonntag gegen die Alternative für Deutschland und ihren Auftritt in Mettmann gewandt hatte.
Ullmanns Aussagen waren in allen katholilschen Kirchen Mettmanns vorgelesen worden. "Sicher ist jeder Katholik in seinem Gewissen frei, an dieser Plattform teilzunehmen oder gegebenenfalls sogar diese Partei zu wählen", sagt Ullmann und zitiert dann Kardinal Reinhard Marx: "Mit einer christlichen Perspektive ist politisches Agieren nicht vereinbar, das vom Schüren von Fremdenfeindlichkeit, von Ängsten gegen Überfremdung, von einseitiger Betonung nationaler Interessen, einem nationalistischen Kulturverständnis, Religionsfreiheit unter dem Vorbehalt staatlicher Kontrolle oder der grundsätzlichen Infragestellung der repräsentativen Demokratie lebt."
Leohnhardt schreibt als Replik: "Er (Ullmann) bringt den Verfall christlicher Werte mit der geplanten AfD-Veranstaltung in Zusammenhang. Wieso? Dogma statt lebendige Demokratie? Schuster bleib bei Deinen Leisten! Kirche bleib bei Deiner seelsorgerischen Aufgabe und biedere dich nicht politischen Parteien an! Eine kritische Haltung zur Flüchtlings- und Einwanderungspolitik ist noch lange keine Fremdenfeindlichkeit, oder unterstellen Sie diese auch Herrn Seehofer (CSU)?"
Die AfD organisiert am Donnerstag ab 19 Uhr eine Wahlkampfveranstaltung in der Mettmanner Stadthalle. Dann wird unter anderm Landessprecher Marcus Pretzell auftreten.