Leserbrief zum Verkehrskonzept "Konzept von vorgestern"

Mettmann · Zum Verkehrskonzept in der Innenstadt und dem Kommentar von Nicole Palmieri erreichte uns folgende Leserzuschrift.

"Mettmanns Verwaltungsspitze klammert sich an ein Verkehrskonzept von vorgestern wie ein trotziges Kind, dem sein Spielzeug weggenommen wird. Dabei sollte selbst im Rathaus angekommen sein, dass wir dramatische Änderungen beim Einkaufsverhalten erleben. Die täglich vor unseren Haustüren parkenden DHL-Wagen sind ein deutlicher Hinweis hierauf.

Andere Städte prüfen inzwischen, zur Rettung des Einzelhandels sogar bisher ausgewiesene Fußgängerzonen für den Individualverkehr zu öffnen. Soweit sollten wir nicht gehen. Ideen wie die des geteilten Verkehrsraumes ('shared space') erscheinen indes hilfreich. Für den Bereich rund um den Jubiläumsplatz wären zudem gewisse Einschränkungen - etwa die Verbannung des Schwerlastverkehrs - ohne großen finanziellen Aufwand realisierbar. Die schlechten Erfahrungen von Frau Palmieri auf dem Fußweg vom Jubiläumsplatz zur Neanderthal-Passage kann ich nicht bestätigen. Obwohl ein Zebrastreifen fehlt, wird in der Regel gegenüber Fußgängern geradezu vorbildlich Rücksicht genommen. Mir ist auch nicht bekannt, dass an diesem Übergang jemals ein Fußgänger 'umgenietet' wurde. Die Busse müssen bleiben. Es erscheint schäbig, ausgerechnet ihren Nutzern Umwege aufzudrängen.

Die Forderung, den Jubiläumsplatz erneut umzugestalten, grenzt in unserer schon jetzt hoch verschuldeten Kommune an Anstiftung zur Veruntreuung von Steuergeldern. Dieser Platz wurde erst vor einigen Jahren neu gepflastert, es wurden zudem neue Leuchten aufgestellt. Beides ist nach Augenschein intakt, ein Austausch wäre Beleg einer Wegwerfgesellschaft."

Bernhard Stoll, Mettmann

Hinweis

Die in Leserbriefen geäußerte Meinung gibt nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder. Die Redaktion behält sich außerdem sinngemäße Kürzungen vor.

(Schaufenster Mettmann)