Wiener trifft… Kiesewetter: Besonnenheit und Klarheit im Angesicht außenpolitischer Krisen

Kreis · Im Forum Haan stand der Samstagabend ganz im Zeichen von Außen- und Sicherheitspolitik. Im Rahmen seiner Veranstaltungsreihe „Wiener trifft…“ hatte der heimische Bundestagabgeordnete Dr. Klaus Wiener seinen Fraktionskollegen Roderich Kiesewetter zur öffentlichen Gesprächsrunde geladen, einen ausgewiesenen Experten in Sachen Außen- und Sicherheitspolitik.

Foto: Büro Dr. Klaus Wiener, MdB

Und die große Besucherresonanz trotz der ungewöhnlichen „Anstoßzeit“ zeigte, wie sehr das Gastspiel des CDU-Sicherheitsexperten den Nerv der Menschen traf.

Rund um die Themen „Verteidigung“, „Israel“, „neue US-Regierung“ und „Ukraine“ entspann sich ein lebendiger Austausch, wobei letzteres sich als das herauskristallisierte, was die Anwesenden am meisten umtrieb. „Der Konflikt hat uns längst erreicht“, betonte Kiesewetter mit Blick auf die hybriden Angriffe Russlands mit ganz unterschiedlichen Mitteln wie Sabotage, Cyberangriffen oder Desinformationskampagnen. Seine Schlussfolgerung: „Dem müssen wir entgegentreten – im Schulterschluss in Europa und mit der Nato.“

Gastgeber Wiener fügte hinzu: „In dieser Frage brauchen wir Besonnenheit und Klarheit. Wir als Union wägen sorgfältig ab, was wir tun. Klar ist aber auch: Wenn wir der Ukraine jetzt nicht helfen, werden ganz andere Fragestellungen auf uns zukommen.“ Es sei nicht zu erwarten, dass Putin im Falle eines Erfolges bei der Ukraine Schluss mache, so Wiener. Und sein Fraktionskollege Kiesewetter ergänzte: „Dann ist auch ein weiterer großer Flüchtlingsstrom gen Westen wahrscheinlich.“

Insgesamt ginge es um nicht weniger als „die Sicherung unserer Freiheit“, und da hält es Klaus Wiener mit dem Credo seines Parteivorsitzenden und Kanzlerkandidaten Merz: „Wir müssen verteidigungsfähig sein, damit wir uns nicht verteidigen müssen.“ Kiesewetter forderte dafür eine bessere Ausstattung der Truppe, zumal es Hinweise darauf gibt, dass Teile des viel zitierten „Sondervermögens Bundeswehr“ nicht direkt für dringend benötigte militärische Beschaffungen verwendet wurden.

Unterm Strich eines thematisch bewegenden Abends standen vor allem zwei Erkenntnisse: Die Menschen sind – auch in Wahlkampfzeiten – zugänglich für inhaltlich tiefer gehende Polit-Veranstaltungen. Und „Wiener trifft…“ hat sich dafür als passendes Format etabliert.