Patient ist nicht an Ebola erkrankt
Düsseldorf · Die Diagnostik des Bernhard-Nocht-Institutes für Tropenmedizin aus Hamburg hat ergeben, dass der Patient, der am gestrigen Abend unter besonderen Sicherheitsvorkehrungen in die Uniklinik gebracht worden ist, nicht an Ebola erkrankt ist.
Der Mann war vorsorglich von einem Bochumer Krankenhaus in die Sonderisolierstation der Uniklinik Düsseldorf transportiert worden, weil er Symptome zeigte, die auf eine Ebola Erkrankung hindeuteten. Außerdem waren die wesentlichen Kriterien für den Verdacht auf eine Ebolaerkrankung erfüllt: Aufenthalt in einem Ausbreitungsgebiet, Kontakt mit erkrankten Personen und Fieber. Nach der Entwarnung am frühen Nachmittag wurden die Sicherheitsvorkehrungen in der Uniklinik heruntergefahren und der Patient wird nun regulär weiterbehandelt.
Die PCR-Diagnose des Bernhard-Nocht-Institutes für Tropenmedizin in Hamburg war eindeutig negativ im Hinblick auf das Ebola-Virus. Dieses Analyseverfahren wird für die sichere Erkennung von Virusinfektionen angewendet. PCR steht für Polymerase-Kettenreaktion; sie zählt zu den wichtigsten Methoden der modernen Molekularbiologie.
Klinikdirektor Prof. Dr. Dieter Häussinger: "Wir sind natürlich froh, dass der Patient nicht an Ebola erkrankt ist. Transport, Aufnahme, Diagnostik und Versorgung in der Sonderisolierstation haben reibungslos funktioniert. Der aktuelle Fall war der erste Patient, der in der Sonderisolierstation der Uniklinik aufgenommen wurde."
Prof. Dr. Andreas Meyer-Falcke, Gesundheitsdezernent der Landeshauptstadt: "Ich bin froh, dass sich der Ebola-Verdacht nicht bestätigt hat und wünsche dem Patienten gute Genesung. Ich danke allen Beteiligten für ihren gut vorbereiteten und professionellen Einsatz."
Hintergrund: Nach einem Aufenthalt in Guinea war in Bochum bei einem männlichen Patienten der Verdacht auf Ebola aufgetreten. Er wurde daraufhin gestern Nacht (Sonntag, 3. Mai) von der Feuerwehr Düsseldorf unter besonderen Sicherheitsvorkehrungen und unter der Leitung von Dr. Frank Sensen vom Düsseldorfer Gesundheitsamt in die Uniklinik der Landeshauptstadt Düsseldorf transportiert. Der Transport in dem "Intensiv-Rettungswagen" wurde von sechs weiteren Einsatzfahrzeugen der Feuerwehr, sowie zwei Polizeiwagen begleitet und verlief ohne Zwischenfälle. Der Patient war seither in der Sonderisolierstation der Uniklinik der höchsten Sicherheitsstufe untergebracht.
In der Uniklinik gibt es eine hochmoderne und von der Außenwelt völlig abzuriegelnde Station, deren drei Hochinfektionsbetten Bestandteil des Seuchenalarmplans des Landes Nordrhein-Westfalen sind. Zusätzlich zur medizinischen Expertise der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie (Klinikdirektor Prof. Dr. Dieter Häussinger) wird durch bauliche und technische Vorkehrungen höchste Sicherheit gewährleistet. Eine komplette intensivmedizinische Betreuung inklusive künstlicher Beatmung und Dialyse der Patienten ist möglich. In der Sonderisolierstation können eine vollständige Abschirmung des Sicherheitsbereichs sowie eine Steuerung der Luftströme durch mehrere gestaffelte Unterdruckstufen vorgenommen werden, um einen Übertritt gefährlicher Keime in die Umgebung sicher zu vermeiden. Des Weiteren verhindert eine spezielle Vorrichtung zum Auffangen und Sterilisieren der Abwässer aus der Sonderisolierstation, dass derartige Krankheitserreger in das Abwassersystem gelangen können. Mit diesen baulichen Maßnahmen ist ein vollständiger Schutz der Patienten, der Besucher und des behandelnden Personals gewährleistet.