Patient mit Verdacht auf Ebola wurde in die Uniklinik transportiert
Düssedorf · Nach einem Aufenthalt in Guinea ist in Bochum ist bei einem männlichen Patienten der Verdacht auf Ebola aufgetreten.
Er wurde daraufhin gestern Nacht von der Feuerwehr Düsseldorf unter besonderen Sicherheitsvorkehrungen und unter der Leitung von Dr. Frank Sensen vom Düsseldorfer Gesundheitsamt in die Uniklinik der Landeshauptstadt Düsseldorf transportiert. Der Transport in dem "Intensiv-Rettungswagen" wurde von sechs weiteren Einsatzfahrzeugen der Feuerwehr, sowie zwei Polizeiwagen begleitet und verlief ohne Zwischenfälle.
Der Patient ist nun in der Sonderisolierstation der Uniklinik der höchsten Sicherheitsstufe untergebracht.
Zur Zeit handelt es sich um einen Ebola-Verdacht. Die PCR-Diagnose steht noch aus und wird derzeit von der Uniklinik in Zusammenarbeit mit dem Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin in Hamburg erstellt. Das Ergebnis ist für heute, später Nachmittag, angekündigt.
In Deutschland gibt es alle Voraussetzungen zum sicheren Transport und zur sicheren Versorgung Betroffener. Die Vorkehrungen sehen wie folgt aus:
In der Uniklinik gibt es eine hochmoderne und von der Außenwelt völlig abzuriegelnde Station, deren drei Hochinfektionsbetten Bestandteil des Seuchenalarmplans des Landes Nordrhein-Westfalen sind. Zusätzlich zur medizinischen Expertise der Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie (Klinikdirektor Prof. Dr. Dieter Häussinger) wird durch bauliche und technische Vorkehrungen höchste Sicherheit ge-währleistet. Eine komplette intensivmedizinische Betreuung inklusive künstlicher Beatmung und Dialyse der Patienten ist möglich. In der Sonderisolierstation können eine vollständige Abschirmung des Sicherheitsbereichs sowie eine Steuerung der Luftströme durch mehrere gestaffelte Unterdruckstufen vorgenommen werden, um einen Übertritt gefährlicher Keime in die Umgebung sicher zu vermeiden. Des Weiteren verhindert eine spezielle Vorrichtung zum Auffangen und Sterilisieren der Abwässer aus der Sonderisolierstation, dass derartige Krankheitserreger in das Abwassersystem gelangen können. Mit diesen baulichen Maßnahmen ist ein vollständiger Schutz der Patienten, der Besucher und des behandelnden Personals gewährleistet.
"Für einen solchen Verdachtsfall gibt es einen Routineplan, der von den Beteiligten aus Uniklinik, Gesundheitsamt und Feuerwehr einge¬hend geübt wurde. Dr. Sensen war ja als freiwilliger Helfer in der von Ebola betroffenen Region und hat vor Ort einschlägige Erfahrungen sammeln können. Eine Gefährdung der Bevölkerung durch den Transport und die Behandlung des Patienten kann nach menschlichem Ermessen ausgeschlossen werden", betont der Gesundheitsdezernent der Landes¬hauptstadt Prof. Dr. Andreas Meyer-Falcke.
Weitere Informationen zum Thema Ebola finden sich unter www.rki.de. (jäk/pau)