Kreise sind Hauptkostenträger - Zahl der Pflegebedürftigen steigt
Kreis · Das Statistische Landesamt (IT NRW) hat am jetzt Daten zum Anstieg der Zahl der Pflegebedürftigen in NRW herausgegeben. Demnach ist von Dezember 2013 bis Dezember 2015 die Zahl der Pflegebedürftigen in NRW um 9,7 Prozent auf insgesamt 638.103 Leistungsempfänger der Pflegeversicherung gestiegen.
Mit Blick auf diese Zahlen erwartet der Landkreistag NRW, dass sich die Kreisumlagen weiterhin deutlich nach oben entwickeln. Hauptgeschäftsführer Dr. Martin Klein hebt hervor: "Da die Kreise in NRW die Hauptkostenträger der Hilfe zur Pflege sind, schlägt sich die Steigerung der nordrhein-westfälischen Pflegebedürftigen um 9,7 Prozent in zwei Jahren in den Kreisumlagen nieder. Die Umlagen wiederum müssen die kreisangehörigen Städte und Gemeinden erbringen."
Im Kreis Mettmann stieg im selben Zeitraum die Zahl der Pflegebedürftigen auf 16.272 Personen an. "Mit dieser umgerechnet 6,6-prozentigen Steigerung liegt der Kreis Mettmann zwar unter dem Landesschnitt, allerdings sind die Auswirkungen auf die Kreisumlage tendenziell ähnlich", so Kreisdirektor Martin M. Richter.
Der Landkreistag weist zudem darauf hin, dass mit Blick auf die demografische Entwicklung in Zukunft noch stärkere Steigerungsraten der Kreisumlagen zu befürchten seien. "Das System der Pflegeversicherung als Teilkaskoversicherung trägt nur einen Teil der Kosten", erläutert Hauptgeschäftsführer Dr. Martin Klein.
Sofern die Pflegebedürftigen die Aufwendungen nicht selbst übernehmen können und die Leistungen der Pflegeversicherung in der ambulanten oder stationären Pflege nicht ausreichen, haben die Kreise die Mehrkosten im Rahmen der sogenannten Hilfe zur Pflege zu tragen. Die Kosten der Hilfe zur Pflege haben sich in den vergangenen Jahren stets überproportional nach oben entwickelt und belasten die Kreishaushalte immer stärker.