Mutter des am Montag angefahrenen Mädchens ruft zum Protest auf "Wir wollen auf die katastrophale Sicherheitssituation für Fußgänger und Kinder hinweisen"
Mettmann · Die Mutter der am Montag schwer verletzten elfjährigen Schülerin, die am Düsselring angefahren wurde, wendet sich an die Öffentlichkeit. Unterstützt wird sie von einer weiteren Mutter.
"Am Montag ist meine Tochter auf ihrem Schulweg bei der Überquerung des Düsselrings von einem Auto angefahren worden", schreiben Bettina Kohlscheen und Rebecca Türkis. "Das Mädchen wurde schwer am Bein verletzt und erlitt einen Schock. Ihre beste Freundin, die direkt neben ihr lief, trug ebenfalls einen Schock davon."
Weiter schreiben die Mettmannerinnen: "Dieser Vorfall, nur eine Woche nach dem Drama in Mönchengladbach (dort wurde eine Achtjährige vor ihrer Schule von einer Autofahrerin überrollt und starb - die Redaktion), hat viele Menschen in unserer Stadt sehr erschüttert. Um das Geschehene zu verarbeiten und auf die katastrophale Sicherheitssituation für Fußgänger und insbesondere Kinder in Mettmann aufmerksam zu machen, veranstalten wir am Samstag, 15. Dezember, um 10 Uhr einen ca. 30- bis 60-minütigen Smartmob an der Unfallstelle. Kommen Sie mit Ihrer Familie und Ihren Freunden vorbei! Zeigen Sie Ihren Unmut! Helfen Sie uns, den Unfallort mit Straßenkreide so zu gestalten, dass Kinder und andere Fußgänger einfach nicht mehr übersehen werden können! Gerne können Sie selbst gestaltete Plakate und Schilder mitbringen."
Die bei der Polizei angemeldete Veranstaltung findet an der Verkehrsinsel auf dem Düsselring zwischen Kreisverkehr Eidamshauser Straße und Abzweig Champagne statt. "Die Veranstaltung ist polizeilich angemeldet und wird durch die Polizei, ggf. auch durch eine Umleitung des Verkehrs, unterstützt. Unter Umständen kann es durch polizeiliche Auflagen zur Sicherheit im Straßenverkehr dazu kommen, dass nicht alle Teile der Aktionen wie geplant durchgeführt werden können. Selbstverständlich ist jeder Teilnehmern für seine eigene Sicherheit und insbesondere die von mitgebrachten Kindern selbst verantwortlich", so die beiden Mettmanner Frauen.
"Wir fordern von Politik und Verwaltung, die Schwächsten im Straßenverkehr - Fußgänger und besonders Kinder - deutlich besser zu schützen", schreiben Bettina Kohlscheen und Rebecca Türkis. "Dies kann durch eine klarere Signalisierung von Übergängen durch Zebrastreifen, eine Ausweitung der 30er Zonen mit besserer Beschilderung und Markierungen auf der Fahrbahn und ggf. entsprechende bauliche Maßnahmen geschehen. Darüber hinaus sollen die Überwachung und Regulierung des Verkehrs auf den Schulwegen verbessert und übergreifende Maßnahmen zum Schutz der Fußgänger/Kinder im Stadtgebiet ergriffen werden."