Das Hephata-Wonhaus am Schellenberg Sommerfest mit Eiswagen
Mettmann · Es ist immer ein ganz besonderer Tag, wenn die Bewohner des Hephata Wohnhauses am Schellenberg ihr Sommerfest feiern. Das Fest ist bereits älter als die Immobilie selbst.
"Wir haben unserer erstes Sommerfest gefeiert, als noch nicht einmal der Grundstein auf dem Gelände gelegt war", erinnert sich Einrichtungsleiterin Melanie Rice. Das liegt zwar mittlerweile über 11 Jahre zurück, an dem Fest wurde seitdem aber nicht gerüttelt. Auch Nachbarn, Freunde und Verwandte nutzen die Möglichkeit, in geselliger Atmosphäre einen Tag unter lieben Menschen zu verbringen.
Das Wohnhaus am Schellenberg 25 bietet seit 2006 insgesamt 16 Menschen ein Zuhause. Verteilt in zwei Wohngemeinschaften sowie einem Apartment für zwei Personen leben die geistig behinderten Menschen gemeinsam mit Betreuern unter einem Dach. Der Alltag wird gemeinsam bestritten. Individuell, wie jeder einzelne Bewohner, sind die Tagesanforderungen. "Bei uns wohnen drei Rentner, die anderen Bewohner gehen morgens zur Arbeit." Auch nachts ist stets eine Betreuungskraft vor Ort. Nicht nur der normale Alltag ist eine spannende Herausforderung, regelmäßige Freizeitaktivitäten, wie etwa das jährliche Sommerfest, gehören ebenfalls mit in den Jahreskalender. "Einmal im Jahr reise ich mit einer Gruppe Bewohner nach Mallorca. Das ist immer ein ganz besonderes Erlebnis. Wir besuchen am Wochenende auch gerne mal die Disco. Einige Bewohner sind sehr aktiv, andere eher gemütlich", weiß Melanie Rice.
Damit solch kostspielige Angebote geschaffen werden können, ist das zentral gelegene Wohnhaus auf Spenden angewiesen. "Für einen eigenen Förderverein sind wir zu klein. Unterstützung erhalten wir aber vom MS-Treff Erkrath. Durch Benefizkonzerte und weitere Spendenaktionen können auch wir uns immer wieder kleine Wünsche erfüllen." So wurde in der Vergangenheit beispielsweise eine Cocktailbar angeschafft und ein großes Gartenhaus für den Außenbereich errichtet. "Wir fragen die Bewohner stets, was sie sich wünschen und sprechen so große Anschaffungen mit ihnen ab."
Seit über zwei Jahren richtet sich das 13-köpfige Betreuerteam nach einem bestimmten, pädagogischen Konzept. Laut des Niederländers Wilhelm Kleine-Schaas (WKS) braucht eine betreute Person zwei Begleitpersonen, mit denen gemeinsam individuelle Lösungsansätze für Problemsituationen geschaffen werden können. Im Austausch, auf Augenhöhe und vor allem respektvoll. Mit diesem Konzept sind die Bewohner im Rahmen ihrer eigenen Möglichkeiten selbstbestimmend. Bei leckeren Würstchen, einer karibischen Auswahl an alkoholfreien Cocktails und allerhand weiteren Leckereien wurde bei strahlendem Sonnenschein das Fest bis spät in den Abend gefeiert. Höhepunkt war übrigens eine kühle Überraschung in Form eines Eiswagens.