"Radfahren ist in Mettmann lebensgefährlich"

Mettmann · "Mettmann ist keine Radfahrerfreundliche Stadt!" Dieser Meinung ist zumindest der Radsportverein (RV) Edelweiß Mettmann.

Fehlplanung oder Kostenersparnis? Am ehemaligen Hammerplatz müssen Radfahrer absteigen, wenn sie die Fahrbahn wechseln wollen.

Foto: TB

Besonders die zahlreichen Neuausbauten der Straßen weisen laut des Vereins erhebliche Benachteiligungen für Radfahrer auf. Um die Problematik zu verdeutlichen, aber auch explizit auf Änderungen hinzuweisen, richtete sich der ehemalige Vorsitzende Volker Wiecha im vergangenen Bürgerausschuss persönlich an die Mitglieder.
"Die Radwege, die derzeit angelegt werden, dienen vorzugsweise dem motorisierten Verkehrsteilnehmern", ist sich Wiecha sicher. Als Beispiel nannte er die Zufahrt zum neuen Kreisverkehr auf Höhe des Altenheims Carpe Diem an der Johannes- Flintrop-Straße.

"Dort muss der Radfahrer vor dem Kreisverkehr die Straße vom rechten Fahrbahnrand über die Gegenfahrbahn zum links beginnenden Radweg überqueren. Erst dann kann der Kreisverkehr von der linken Seite aus befahren werden." Auch die Ecke Hammerstraße/Nordstraße an der Baustelle zur neuen Seibelquerspange ist in Augen des ehemaligen Vorsitzenden eine echte Gefahrenzone. "Dort kann der Radweg nur benutzt werden, wenn der Radfahrer absteigt und sein Fahrrad über den Bordstein hebt. Fahrbahnrandabsenkung Fehlanzeige!"

Die Mitglieder des Bürgerausschusses konnten dem nur zustimmen. "Es ist lebensgefährlich, in Mettmann Rad zu fahren", sagt Heike Linnert von den Grünen.

Ein Vorschlag der Diskussionrunde des Bürgerausschusses sieht vor, Alternativrouten für Radfahrer zu beschildern und somit besser darzustellen. Auch die Idee, Einbahnstraßen wie die Zufahrt zur Königshofstraße über die Johannes-Flintrop-Straße für Radfahrer im Schritttempo zu öffnen, wäre eine erhebliche Verbesserung der derzeitigen Situation für Radfahrer. "All diese Vorschläge werden in einem der nächsten Planungsausschüsse der Stadt besprochen werden", versprach der Ausschussvorsitzende Florian Peters von der SPD abschließend. Das letzte Wort zum Thema Radwege in Mettmann ist demnach noch nicht gesprochen!

(Schaufenster Mettmann / Tanja Bamme)