Gelbe Säcke sind Geschichte Mettmann bekommt die Gelbe Tonne

Mettmann · Tonne oder Sack – die Gretchenfrage zur Mettmanner Entsorgung von recycelbaren Stoffen ist gelöst. Im Ausschuss für Feuerwehr, Ordnungsangelegenheiten und wirtschaftliche Betriebe hat die Politik mehrheitlich entschieden, dass der Gelbe Sack abgeschafft und zum Jahr 2023 die Gelbe Tonne eingeführt werden soll.

Entscheidung für die Gelbe Tonne.

Foto: Manfred Richter/Pixabay

. Bis dahin ist die Verwaltung vertraglich noch an den Gelben Sack gebunden. Die hierfür erforderliche Abstimmung mit den derzeit zwölf Systembetreibern im Dualen System muss in diesem Jahr erfolgen.

Im Abwägungsprozess Tonne oder Sack hatte Angelika Dünnwald, Leiterin des städtischen Baubetriebshofs, deutlich gemacht, dass eine Entscheidung nur für den Sack oder für die Tonne getroffen werden könne. Dünnwald: „Das Verpackungsgesetz sieht vor, dass sich die Systemgestellung, Sack oder Tonne, an der Restmüllentsorgung orientiert. Ein Mischsystem wird für die Entsorgung des recycelbaren Abfalls seitens der Dualen Systeme nicht akzeptiert.“ Daher könne der Bürger nicht selbst zwischen Sack oder Tonne entscheiden. Mit der Umstellung auf die Gelbe Tonne dürfen nur noch die Haushalte ihren verwertbaren Müll weiterhin im Sack entsorgen, die auch ihren Restmüll in einen Sack stopfen dürfen, weil sie für eine Mülltonne keinen Platz haben. „Dies wird in jedem einzelnen Fall genau geprüft“, erklärte Dünnwald. Die Möglichkeit, Wertstoffabfälle wie bisher auf dem Recyclinghof zu entsorgen, werde es voraussichtlich auch weiterhin geben. Dünnwald: „Auch dies bedarf einer Abstimmung mit den Systembetreibern.“

Kosten für die Sammlung und Verwertung der Leichtstoffverpackungen entstehen der Stadt übrigens nicht. Sie werden durch die von Produktionsunternehmen an die Systembetreiber gezahlten Lizenzentgelte für Verpackungen finanziert. Beschwerden über die Gelben Säcke hatte es in der Vergangenheit immer wieder gegeben. Nicht nur, weil mit den Säcken zusätzlicher Plastikmüll produziert wird. Bei stürmischem Wetter fliegen die Säcke durch die Gegend, reißen auf und der Verpackungsmüll wird weit verstreut. Oder aber Tiere machen sich an den Säcken zu schaffen und reißen sie auf.

Prüfauftrag: Auslagerung der Müllentsorgung

Auf der Suche nach Einsparpotenzial ist die Verwaltung angesichts der angespannten Haushaltslage beauftragt worden, zu prüfen, ob die Müllabfuhr, die bis auf die Gelben Säcke vom städtischen Baubetriebshof geleistet wird, nicht an ein privates Unternehmen vergeben werden sollte, oder aber ein städtischer Eigenbetrieb gegründet werden könnte, um die Kosten zu senken. Baubetriebshofleiterin Dünnwald hatte dazu erklärt, dass eine Auslagerung der Müllentsorgung nicht günstiger werde. Doch die Politik möchte Vergleichszahlen auf dem Tisch haben. Der Antrag wurde einstimmig beschlossen.