Mettmann Leute fragen: Was soll ich jetzt machen?

Mettmann · Urlaubsreisende sehen sich in diesen Tagen am Flughafen mit teils chaotisch anmutenden Zuständen konfrontiert. Die Irritationen gehen auch an den Reisebüros nicht spurlos vorüber.

Lange Schlange am Flughafen: Passagiere brauchen derzeit viel Geduld beim Einchecken.

Foto: Verdi

Das Fernweh der Menschen in Mettmann ist groß. Viele zieht es nach langer pandemiebedingter Durststrecke in sonnige Gefilde. Diesen Trend registriert Reisebüro-Inhaber Bernd Wychlacz eigentlich schon seit Januar. „Es gab eine kleine Delle nach dem Kriegsbeginn in der Ukraine, aber nach einiger Zeit schon ging das ungebrochen weiter.“ Angesichts der Nachfrage und dem daraus folgenden erhöhten Arbeitsaufkommen stellte er sogar zwei neue Mitarbeiter ein. „Die Leute rennen uns momentan die Türen ein, wollen verreisen. Eigentlich ist das ja auch völlig klar, nachdem die Corona-Beschränkungen nun weitgehend gefallen sind.“

Offensichtlich nicht so klar war dies den Fluggesellschaften und den Airports - deshalb ist Bernd Wychlacz derzeit, neben seiner eigentlichen Arbeit, auch häufig damit beschäftigt, Menschen zu beruhigen, Reisen zu stornieren oder Flüge auf die Bahn umzubuchen, wenn es sich um Inlandsreisen handelt. „Die Leute kommen aufgebracht zu mir, fragen, was sie jetzt machen sollen. Die sind durch die aktuelle Berichterstattung über die Zustände an den Flughäfen extrem besorgt. Manche rufen auch direkt vom Flughafen aus an. Dann muss ich schnell schauen, was machbar ist. Aber oftmals erweist sich das Ganze auch als gar nicht so schlimm.“

Ellenlange Wartezeiten am Flughafen, jede Menge gestrichene Flüge – das scheint schon gewaltig etwas im Argen zu liegen. „Es gibt Probleme, keine Frage“, konstatiert Bernd Wychlacz, aber: „Die meisten Flüge finden statt, Streichungen sind ja nicht die Regel. Die Wartezeiten sind in der Tat lang, deshalb ist es wichtig, rechtzeitig am Flughafen zu sein, das heißt momentan am besten vier Stunden vor Abflug.“ Er selbst habe gerade einen Kunden gehabt, der gemeint habe, er könne erst anderthalb Stunden vor dem Abflug am Flughafen sein. „Ich habe ihm gesagt, dass er dann gar nicht erst losfahren müsse.“ Wer seinen Flug bekommt, kann allerdings auch das Pech haben, dass sein Koffer erst mit Verzögerung am Urlaubsort eintrifft. „Es empfiehlt sich deshalb immer, ein paar ganz notwendige Sachen im Handgepäck dabei zu haben“, sagt Bernd Wychlacz, „etwas Unterwäsche zum Beispiel und eine Zahnbürste.“ Von einer Flugreise abraten möchte er nicht. Es gebe auch jetzt noch gute Angebote. Und die Situation an den Flughäfen werde sich nach den Sommerferien auch wieder entspannen.

(dir)