"Waren Sie auch am 23. Dezember zum Late-Night-Shopping in Mettmann? Die Geschäfte waren bis 21 Uhr geöffnet. Wie am 2. Dezember auch schon mal. Ach, Sie waren nicht? Sie wussten gar nichts davon? Keine Werbung in den Zeitungen und in Funk und Fernsehen? Trösten Sie sich, Sie haben nicht viel verpasst. Die Hälfte der Geschäfte hatte zu und ein Teil der Geschäfte, die geöffnet hatten, machte früher zu. Was ich, der ich den Mettmanner Einzelhandel gern unterstützen würde, nicht wirklich verstehe.

Die Händler klagen regelmäßig, dass der Kunde nicht in die Stadt kommt, lieber nach Düsseldorf fährt oder direkt im Internet einkauft, die Umsätze also anderswo gemacht werden. Und gleichzeitig lässt dieser Händler die Möglichkeit verstreichen, einmal mit einer interessanten Aktion auf sich aufmerksam zu machen?

Liebe Händler, wenn Ihr wollt, dass der Kunde in Mettmann kauft, müsst Ihr ihm was bieten. Und das müsst ihr zusammen machen. Wenn jeder sein eigenes Süppchen kocht und sich nicht für seine 'Kollegen' interessiert, ist es kein Wunder, das der Kunde nicht kommt. Wenn Ihr alle immer nur sagt, 'lohnt nicht', 'bringt nichts', 'ich will auch mal Feierabend haben', dann jammert nicht über euren Umsatz. Diese langen Samstage wären eine Möglichkeit gewesen, den Kunden in die Stadt zu locken. Aber nur, wenn auch alle mitgemacht hätten. Und wenn es auch noch ein wenig drumherum gegeben hätte. Ein wenig Werbung und vielleicht die eine oder andere Aktion in der Fußgängerzone (Waffelstand? Glühweinstand?), der Kunde wäre vielleicht gekommen.

Aber so etwas wollt ihr ja nicht, besonders weil der Kunde nur 'vielleicht' gekommen wäre und es auch noch Geld und Zeit gekostet hätte. Schade drum, die Idee war gut...

Liebe Händler, mit Speck fängt man Mäuse, Klappern gehört zum Handwerk, man muss die Trommel rühren... Schon mal gehört? Alt aber immer noch richtig. Und mein Lieblingszitat: Selbst der liebe Gott hat es nötig, dass für ihn die Glocken geläutet werden (aus Frankreich). Ihr nicht?"

Stefan Eigen, Mettmann

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