Kinder mischen jetzt mit

Mettmann · "Kinder und Jugendliche haben ein Recht auf Mitbestimmung, auch in der Stadtplanung. Die gesamte Stadt ist Spiel-, Erlebnis-, Erfahrungs- und Aufenthaltsraum für ihre Bewohner, und so auch für unsere jungen Menschen.

Ich möchte vor allem sie darin bestärken, ihr Recht wahrzunehmen, sich eine Meinung zu bilden und sie zu äußern."

So kommentiert Spielplatzpatin Nicola Hengst-Gohlke ihre Mitwirkung am gerade erschienenen Buch "Jetzt entdecke ich meine Stadt!" der Kindersachbuchautorinnen Anke M. Leitzgen und Anne Lachmuth. Das Mitmachbuch hilft Kindern ab zehn Jahren, mitzumischen. Es liefert ihnen einen kreativen Ideenschatz, der sie aktiv werden lässt. So werden sie von Stadtentdeckern zu Stadtgestaltern, die mit offenen Augen ihre Stadt erleben und fröhlicher machen. Unterwegs immer dabei, bietet das Buch Aktionen für jede Stimmung: ankreuzen, Notizen machen, reinmalen und weiterspinnen, mitdenken und draußen loslegen.

Wo landet man beispielsweise, wenn man von der eigenen Haustür genau 1.000 Schritte in eine Richtung geht? Wie viele unterschiedliche Fassaden gibt es auf dem Weg zu entdecken? Wie macht man knallige Straßenkreide selber? Warum gibt es Trampelpfade? Und wo ist Graffiti erlaubt? Wie wichtig die Mitbestimmung von jungen Menschen ist, zeigt das Beispiel "Straßenverkehr": Kinder und Jugendliche nutzen den öffentlichen Raum viel stärker als Erwachsene, auf ihre Bedürfnisse wird jedoch so wenig eingegangen, dass sie oft nicht selbständig an ihr Ziel gelangen können.

Zum Start des Buches verschenkt Nicola Hengst-Gohlke zusammen mit der Mettmanner Buchhandlung Rose Schlüter fünf Bücher an interessierte Kinder. Zudem gibt es für jedes weitere über die Buchhandlung verkauftes Mitmach-Buch eine kleine spielerische Überraschungstüte kostenfrei mit dazu (so lange der Vorrat reicht).

Dass Kinder und Jugendliche wichtige Experten in der Stadtplanung sind, hat Hengst-Gohlke in ihrem Engagement in den letzten acht Jahren immer wieder mehr als deutlich gemacht. Sie initiierte und koordinierte mangels fehlender hauptamtlicher Ressourcen ehrenamtlich niederschwellige Beteiligungsverfahren für Spielplatzprojekte. Auch ein Bürgerantrag zu dem Thema stammt aus ihrer Feder, da seit knapp vier Jahren im Baugesetz steht, dass Kinder und Jugendliche Teil der Öffentlichkeit sind, wenn es um Mitsprache und Beteiligung in der Stadtplanung geht.

Erst kürzlich forderte sie mehrfach, Kinder und Jugendliche bei der Umgestaltung des Jubiläumsplatzes zu beteiligen, so wie es ihnen gesetzlich zusteht. "Ein demokratisches Miteinander fängt bei den unmittelbaren Alltagserfahrungen der jüngsten Stadtbewohner an. Allerdings werden diese noch viel zu selten einbezogen", so Hengst-Gohlke.

Dabei sind Kinder und Jugendliche Experten in eigener Sache, auch wenn es zum Beispiel um Schule oder Pausenhof geht, ein Spielplatz geplant wird, ein Jugendzentrum gebaut wird oder ein Neubaugebiet entsteht. Wenn sie gefragt werden, entwickeln sie eigene Ideen und decken konstruktiv Missstände auf. Ein wichtiger Beitrag in Sachen Demokratieförderung von Kindesbeinen an, auf den die verantwortlichen Erwachsenen in Politik und Verwaltung nicht verzichten dürfen.

Zusatzinformation

"Jetzt entdecke ich meine Stadt" ist Teil des crossmedialen Projekts #stadtsache*, das von der Landesinitiative StadtBauKultur NRW 2020 unterstützt wird.

Es möchte Kindern und Jugendlichen mehr Partizipation in der Stadt ermöglich. Dazu gibt es die #stadtsache-App, Materialien für Gruppen und Schulen und jede Menge Input für alle, die das Thema Stadt zu ihrer Sache machen möchten. Alle Infos und die Links zum Download der App unter www.stadtsache.de.

(Schaufenster Mettmann)