Kinder appellieren an die Autofahrer

Mettmann · Der Blitzmarathon, der heute im ganzen Kreis Mettmann, durchgeführt wird, ist nicht unumstritten.

Undine Solbach und ihre 4b verteilten im Besein der Polizeibeamtinnen Dagmar Janßen und Nina Göttgens ihre grünen und roten Karten.

Foto: FF

Manche sehen in ihm eine populistische Aktion, um medienwirksam den Zeigefinger zu erheben und ganz nebenbei die Autofahrer "abzuzocken". Kritiker sind immer schnell bei der Hand, wenn es um Aktionen der Polizei geht. Dass sich die Unfallzahlen im Straßenverkehr seit Jahren auf einem gleichbleibend und erschreckend hohen Niveau befinden, können sowohl Kritiker als auch Befürworter des Blitzmarathons nicht verhehlen. Und gerade Kinder und Jugendliche sind häufig Opfer von Verkehrsunfällen. 2012 verunglückten fast 13000 Kinder im Alter von 10 bis 15 Jahren auf deutschen Straßen.

"Ein Perspektivwechsel hilft uns, Kinder besser zu schützen", sagte NRW-Innenministers Ralf Jäger im Vorfeld des 7. Blitzmarathons. Diese Idee wurde von der Polizei im Kreis Mettmann aufgenommen, die Kinder im ganzen Kreis Mettmann zu gefährlichen Stellen im Straßenverkehr befragte, so auch die Schüler der Astrid-Lindgren-Grundschule in Mettmann. "Wir wurden von der Polizei angesprochen, beim Blitzmarathon mitzumachen", sagt Undine Solbach, Lehrerin an der Astrid-Lindgren-Grundschule. An der Peckhauser Straße ist die Situation zwar nicht so dramatisch wie an anderen Stellen in Mettmann, doch die Nähe zur Schule macht die Verbindungsstraße zwischen Mettmann und Metzkausen schon allein aus diesem Grund interessant für Geschwindigkeitskontrollen.

Und so postierten sich dort heute Polizeibeamte und kontrollierten die Autofahrer. Unterstützung erhielten sie von den Schülern der Grundschule. "Die Kinder konnten selbst die Geschwindigkeit messen und den Polizeibeamten über die Schulter schauen", sagte Ralf Becker von der Kreispolizei. Mit roten und grünen Karten ausgestattet nahmen die Schülerinnen und Schüler der 4b zudem Kontakt zu den Autofahrern auf. "Die Schüler dankten den meisten Autofahrern für ihre Rücksicht und mahnten noch einmal an, doch auf die angemessene Geschwindigkeit zu achten", sagte Lehrerin Undine Solbach. "Den Kindern hat es auf jeden Fall viel Spaß gemacht!"

(Schaufenster Mettmann / Felix Förster)