Geheimtipp für den Gaumen
Mettmann · Hinter dem Konzept Bambule & Con Carne stehen die Cousins Lukas Heimbach und Jacques Weis. Neu ist Lukas Heimbach in Mettmann nicht. Er ist hier geboren.
(RG) Was für eine "leckere" Geschichte. Der Online-Sportredakteur Lukas Heimbach probiert auf Reisen gern etwas Neues, vor allem Kulinarisches. Er liebt die lateinamerikanische und die orientalische Küche. In Washington stößt er bei einem Freund auf eine Geschäftsidee, die ihn nicht mehr loslässt. Ein kleines Restaurant, in dem es ein einziges Gericht in den unterschiedlichsten Variationen gab. Chili con Carne in allen denkbaren Variationen? Das war vor etwa dreieinhalb Jahren. Zurück in Köln ruft er seinen Cousin Jacques an. Der arbeitete damals in Berlin als Junior Revenue Manager für eine Hotelkette und überlegte nicht lange. Gemeinsam haben die beiden zwei Jahre lang daran gearbeitet das Konzept weiterzuentwickeln.
Jacques ist in dieser Zeit noch zum Revenue Manager aufgestiegen. Dennoch hat er Ende letzten Jahres seinen Job in Berlin gekündigt und ist nach Köln gezogen. Auch Lukas hat mit 30 Jahren seinen Job als Redakteur an den Nagel gehängt. Den Businessplan für ihre Geschäftsidee schrieben sie in Italien und starteten schließlich im Frühjahr. "Wir haben unser Konzept erst einmal zwei Wochen in einem Pop up Restaurant getestet", schildert der 31-jährige Jacques die Startphase. Das Konzept kam gut an. Fehlte nur noch ein bezahlbarer Food Truck, denn der kostet neu etwa 70.000 Euro.
Der entscheidende Tipp kam aus Mettmann. Lukas und Jacques Oma las einen Zeitungsartikel über einen Hersteller von Imbiss-Anhängern in Wülfrath, der diese auch zur Miete anbot. Das war die Lösung. Seit Mitte Mai sind die beiden nun mit ihrem Food-Truck-Anhänger unterwegs und können sich über Arbeitsmangel oder fehlenden Umsatz nicht beklagen. Den Anhänger haben sie inzwischen gekauft und ihre Arbeitswoche hat oft 80 Stunden. Bei manchen Einsätzen müssen sie schon Helfer beschäftigen, weil der Andrang allein kaum zu bewältigen ist. In der letzten Woche standen sie mit ihrem Truck auf dem Street-Food-Markt des Gamescom City-Festival in Köln und am kommenden Wochenende haben sie dann ihr "Heimspiel" auf dem Mettmanner Heimatfest. Für den in Mettmann geborenen Lukas Heimbach heißt das Wiedersehen von Freunden aus der Schul- und Jugendzeit, wenn er beim Andrang auf die Chili Variationen ein bisschen Zeit findet.
Auch sein aus Luxemburg stammender Cousin Jacques freut sich in Mettmann seine Onkel und Tanten wiederzusehen.
Auf die Frage, ob die Beiden ihre ehemaligen Jobs schon vermissen, antworten sie ganz klar nein. "Obwohl ein oder zwei Tage im Büro zu sitzen, um Emails zu beantworten erholsam wären", lacht Lukas. Aber die Cousins stehen ja auch noch ganz am Anfang. Vielleicht wächst daraus ja in den kommenden Jahren eine kleine Food Truck Flotte mit vielen Angestellten und dann haben sie auch wieder Zeit für ein oder zwei Bürotage in der Woche. Auf dem Heimatfest gibt es jedenfalls wenig Pause, denn klar, dass alle die Chili-Variationen kosten möchten. Schließlich durften die Mettmanner über die Facebook Veranstaltungsseite "Heimatfest | Bambule-Chilis für die Sambastadt" mitbestimmen, welche Chilis im Angebot sind. Zero Waste können die beiden übrigens auch.
"Unser Geschirr, Besteck und Servietten sind aus Maisstärke und zu 100 Prozent biologisch abbaubar. Also gibt's keinen Plastikmüll", haben sie uns bei unserem Gespräch verraten.
Vielleicht heizen die Jungs ja auch noch einmal die Idee des Feierabendmarkts an. Der ließ sich für Mettmann nur schwer realisieren, aber einmal im Quartal oder zweimal im Jahr einen Street-Food Markt in der Oberstadt täte es ja vielleicht auch. Bei diesem Konzept könnten auch die Gastronome, ähnlich wie im September bei Klang.Räume.Oberstadt, Streetfood und kühle Getränke anbieten. Einen kleinen Vorgeschmack darauf, wie so ein Street-Food Markt wäre, gibt es am Wochenende schon einmal bei Lukas und Jacques mit Bambule & Con Carne.