Ernst-August Kortenhaus zur aktuellen Situation der Stadt Gedanken zu Mettmann 2019

Mettmann · Ernst-August Kortenhaus, Einzelhändler und ehemaliger Vorsitzender von Mettmann-Impulse, ist auch im gesetzten Alter immer noch ein wacher Geist, der sich über seine Heimatstadt Mettmann so seine Gedanken macht.

Ernst-August Kortenhaus macht sich so seine Gedanken über Mettmann.

Foto: Schaufenster Mettmann/Archiv

20 Jahre saß er für die CDU im Stadtrat und auch heute noch mischt er sich regelmäßig in die Diskussionen in Mettmann ein. Nun hat er seine Gedanken unter dem Titel „Wo die Bürger sind, da ist Bürger-Sinn - Gedanken zu Mettmann im September 2019“ veröffentlicht.

„Ich habe mir überlegt, was eine Stadt zur Heimat macht“, sagt Kortenhaus. „Mettmann ist eine 1100 Jahre alte Stadt, die beste Voraussetzungen hat, seinen Alt- und Neubürgern eine Heimat zu bieten. Doch solch ein stolz machendes Heimatgefühl muss immer wieder neu erarbeitet und vorgelebt werden.“ Gerade in unserer „egoistischen und selbstbewussten Zeit“ müssten sich die Bürger dies bewusst machen und daran arbeiten. „Der Bürger darf sich mit seinen Sorgen und Fragen nie allein gelassen fühlen“, sagt Kortenhaus. Vor allem der erste Bürger der Stadt müsse da „in die Bütt“ wie man in Mettmann so sagt.

„Als Bürgermeister ist man schon vor der Wahl sehr nah an den Bürgern, das muss unbedingt auch während der Legislaturperiode beibehalten werden.“ Dementsprechend sollte der Bürgermeister laut Kortenhaus über seine Arbeit und Pläne informieren. „Dem Bürger sollte dann nicht nur in Sprechstunden Gelegenheit gegeben werden, Stellung zu nehmen“, sagt Kortenhaus augenzwinkernd. „Nur durch die Kenntnisnahme der Wünsche der Bürger kann der Bürgermeister dem Rat die richtigen Entscheidungen empfehlen. Der Bürgermeister ist der erste Diener seiner Stadt und seiner Bürger!“

Und jetzt wird Kortenhaus mit Seitenblick auf den derzeitigen Bürgermeister konkreter. „Daher sollte er auch seine Bedürfnisse so weit wie möglich in Mettmann erledigen und dabei sollte der Besuch von Veranstaltungen genauso wichtig sein wie der Besuch von Jubilaren.“ Kortenhaus moniert in diesem Zusammenhang auch, dass Presseinformationen nicht nur vom Rathaus herausgegeben werden sollten, sondern regelmäßig Pressekonferenzen abgehalten werden müssen, „damit die Presse Gelegenheit zur Nachfrage hat“.

Die Verwaltung nimmt Kortenhaus ebenso in die Pflicht. Auch ihre Mitarbeiter seien „Angestellte der Bürger“. „Die Mitglieder der Verwaltung sollten in ihrem Verwaltungsbereich wohnen und dort bekannt und von den Bürgern ansprechbar sein.“ Laut Kortenhaus müssten die Abteilungsleiter bereit sein, über ihre Arbeit und die Vorhaben der Stadt gegenüber den Bürgern und ihren Gruppierungen zu berichten und Rechenschaft zu geben. „Dabei sollte der Bürgermeister eine Autoritätsperson sein, der sich die Mitarbeiter verpflichtet fühlen und auf dessen Loyalität sie zählen können.“ Auch über die Öffnungszeiten von Bauhof und Bürgerbüro äußert sich Kortenhaus. „Die Öffnungszeiten müssen sich nach den Bedürfnissen der Bürger richten und nicht nach den Liebhabereien der Mitarbeiter.“ Bei Ausschreibungen sollten verbindlich örtliche Handwerker und Einzelhändler Berücksichtigung finden. „Man hilft dadurch nicht nur den Steuereinnahmen, sondern stärkt auch die örtlichen Selbstständigen“, so Ernst-August Kortenhaus.

In Richtung der Ratsfraktionen sagt Kortenhaus: „Die Fraktionen müssen in ihren Parteien und bei ihren Wählern Rechenschaft ablegen. Aber sie müssen sich dort auch die Bestätigung für ihre Arbeit und neue Ideen holen.“ Die Ratsmitglieder sollten sich in der Stadt sehen lassen. „So erfahren sie dabei vor Ort etwas über die Sorgen der Bevölkerung“.

Lesen Sie in der kommenden Woche, was Ernst-August Kortenhaus über die Schulen in Mettmann, die Vereine, Industrie und Gewerbe, den Einzelhandel, die Religionsgemeinschaften und die Bürger zu sagen hat.

(FF)