Schützenfest in Mettmann Frauenpower bei den Schützen
Mettmann · „Es hätte ein bisschen kühler sein können.“ Dieser Satz war am vergangenen Wochenende allgegenwärtig und auch Daniel Gebauer, erster Brudermeister der Sankt Sebastianus Schützenbruderschaft Mettmann konnte ihn sich bei der beinah tropischen Hitze nicht verkneifen. „Trotzdem haben zahlreiche Gäste den Weg zu unserem Schützenfest gefunden. Dafür sind wir dankbar.“
Schon von weitem hörte man die Fahrgeschäfte, die Jung und Alt gleichermaßen bei rasantem Tempo durch die Gegend wirbelten. Und auch die etwas kleineren Karusselle für Kinder waren nicht weniger beliebt. „Wir müssen jedes Jahr einen ganzen Katalog an Absagen verteilen und könnten die Kirmes mit noch viel mehr Ausstellern bestücken“, so Gebauer, der gemeinsam mit seinen Schützenkollegen jedoch auf Beständigkeit setzt. So führte die Kirmes vom Jubiläumsplatz - der vergangenes Jahr noch wegen des Umbaus gesperrt war - am Waschbrett entlang in Richtung Am Königshof und auf den Königshofplatz. Dieser beherbergte auch das große Festzelt sowie den Schießstand, der am vergangenen Wochenende gleich mehrmals Anziehungspunkt für zahlreiche Besucher und Schützen wurde. So schoss zunächst am Samstag die Lokalprominenz um den beliebten „Promi-Pokal“.
Glücklicher Gewinner des sportlichen Wettkampfs durfte sich hier Bürgermeister Thomas Dinkelmann nennen, der sich über das gut organisierte Fest freute. „Mittlerweile ist die Veranstaltung wie eine Hose, die einfach passt. Es hat alles funktioniert und ich freue mich sehr, dass so viele Besucher den Weg in die Mettmanner Innenstadt finden.“ Dem kann Daniel Gebauer nur zustimmen. Dass alles jedoch so reibungslos funktioniert hat, ist in diesem Jahr einer Vielzahl an Menschen zu verdanken. „Leider ist unser Platzmeister Volker Stein krankheitsbedingt ausgefallen und wir mussten die Organisation auf mehrere Schultern verteilen. Ich bin wirklich froh, dass alles so gut funktioniert hat.“ Einer der zahlreichen Höhepunkte stellte natürlich das Königsschießen am vergangenen Sonntag dar. Dieses stand in diesem Jahr ganz unter weiblicher Flagge, denn bereits Schülerin Ronja Winkelhane schoss sich an der benachbarten Schießbude auf den Thron der Schülerprinzessin.
Ein unbekanntes Gesicht in der Welt der Schützen ist die junge Erkratherin nicht. Ihre Eltern gehören zu den Hubbelrather Schützen, sie und ihr Bruder sind wiederum in der Mettmanner Bruderschaft verankert. Ganz souverän folgte ihr Jungschützenprinzessin Michelle Boeken. Die 23jährige Schützin aus den Reihen der Jägerkompanie schoss sich beim zweiten Versuch in die Riege der Majestäten und verpasste Freund Robin Bödeker kurzerhand die Ehre des Prinzgemahls. Die größte Überraschung lieferte jedoch Michelles Mutter Kirsten Sylvester - ebenfalls aus der Jägerkompanie - als sich diese kurzerhand die Königswürde erschoss und ihr Glück am Schießstand kaum fassen konnte. Begleitet wird sie fortan von Prinz Christof Strüllmann. „Das ist ein historisches Ereignis. Mutter und Tochter hatten wir bisher noch nie gemeinsam auf dem Thron“, ist sich Gebauer sicher. Und so zogen die drei Damen gemeinschaftlich beim darauffolgenden Krönungsball in das Festzelt ein. Das wird eine Session voll Frauenpower!