Bürgermeister sieht sich mit dem Unmut der Bürger konfrontiert Enttäuschte Obschwarzbacher machen sich Luft
Mettmann · Der Unmut der Obschwarzbacher war am Donnerstag deutlich spürbar. Zum wiederholten Male hatten sie Bürgermeister Thomas Dinkelmann gemeinsam mit seiner Verwaltungsspitze zum Gespräch geladen, um über aktuelle Projekte und Probleme in dem beschaulichen Stadtteil zu reden.
Rund 50 Personen waren dem offenen Gesprächsangebot, das im Gemeindezentrum stattfand, gefolgt.
Zwei Kernprojekte beschäftigten die Anwesenden besonders: Die geplante Fahrzeughalle für die Freiwillige Feuerwehr sowie die Erweiterung des Kita-Gebäudes. Der Vorsitzende des Bürgervereins Ob- und Niederschwarzbach, Helmut Gienau, der an dem Abend als Moderator fungierte, ergriff zu Beginn das Wort. "Die Obschwarzbacher haben Bürgermeister Thomas Dinkelmann mit einer Mehrheit von 67 Prozent gewählt, bisher sind wir von seinem Einsatz für uns aber sehr enttäuscht. Wir hoffen auf schnelle Lösungen für unsere Anliegen."
Kurt Werner Geschorec, Fachbereichsleiter Stadtentwicklung, Bau und Umwelt, versuchte die Hintergrundgeschichte zur angedachten Fahrzeughalle darzustellen. "2015 haben wir mit der Planung, das Gerätehaus am Gemeindezentrum zu errichten, begonnen. 2016 wurde die Maßnahme ausgeschrieben." Auf Grund utopisch teurer Angebote seitens der Baufirmen wurde die Planung überarbeitet. "Doch jetzt haben wir eine neue Situation. Der Kitabau hat ebenso hohe Priorität wie die Fahrzeughalle", ergänzte Dinkelmann im Anschluss. Probleme gibt es bei beiden Maßnahmen wegen der Grundstücke. "Zunächst hatten wir überlegt, die Kitaerweiterung durch einen schlauchförmigen Trakt auf das dahinterliegende Grundstück zu erweitern. Dies wäre jedoch nicht im Sinne der Infrastruktur dieses Gebäudes gewesen", so Dinkelmann. Nach eingehenden Gesprächen mit dem Inhaber des Grundstückt, der Evangelischen Kirchengemeinde, könnte nun jedoch schon bald ein völlig neues Konzept greifen. "Die Stadt Mettmann hat die Evangelische Kirchengemeinde um Unterstützung bei den beiden Maßnahmen gebeten. Unsere Anfrage lautete, das kirchengemeindliche Grundstück mit aufstehendem Gebäude (Bürgerzentrum) für beide Zwecke zu nutzen", gibt Thomas Dinkelmann die Verlautbarung wieder, die nur wenige Stunden zuvor aufgesetzt wurde. Nun sei es am Presbyterium, über die Anfrage zu beraten und mit der Verwaltung in anschließende Verhandlungen zu treten.
Für Obschwarzbach könnte dies folgendes bedeuten: Die Kitaerweiterung kann in Richtung des Gemeindezentrums erweitert werden. Da nicht nur ein einzelner Gruppenraum, sondern auch neue Küchen- und Sanitär-, sowie ein Personalraum, Mehrzweckräume und ein weitere Zweckraum nötig sind, wird sich der Wert der jetzigen Immobilie nach Schätzungen der Verwaltung nahezu verdoppeln. "Die Feuerwehrhalle hingegen könnte auf dem hinteren Gelände mit Zufahrt über die Sudetenstraße errichtet werden", erklärt Matthias Mausbach, Leiter der Feuerwehr Mettmann. Die bisher genutzten Gemeinschaftsräume der Freiwilligen Feuerwehr hingegen bleiben im Gemeindehaus angesiedelt. Ein Durchbruch könnte den direkten Durchgang zur Halle sichern. Wann die Maßnahmen realisiert werden können, darauf ließ sich die Verwaltung auch nach mehrmaligen Bitten nicht festnageln. "Mit den Plänen der Feuerwehrhalle sind wir schon wesentlich weiter. Wir müssen trotzdem auf die Vertragsunterzeichnung, die Bewilligung der Gelder und eine Bebauungsplanänderung warten", so Geschorec. Bei der Kita wird sich das Vorhaben noch weiter in die Länge ziehen. Rund 20 Plätze fehlen laut Aussagen von Jugendamtsleiterin Klaudia Beck in Obschwarzbach. Für die anwesenden Bürger eine schwache Antwort. "Was machen denn diejenigen, die jetzt kleine Kinder haben? Wird schnell Abhilfe geschaffen? Gibt es alternative Lösungen?", lauteten die Rufe. Die Antwort blieb die Verwaltung jedoch schuldig.
Unmut brachten die Anwesenden auch in Bezug weiterer Themen zum Ausdruck. So wurde nach der letzten Gesprächsrunde im vergangenen Jahr seitens der Verwaltung zugesagt, für die Aufstellung neuer Mülleimer zu sorgen. "Dies ist bis heute nicht geschehen. Auch auf meine Nachfragen habe ich keine Antwort erhalten", berichtet ein Anwohner. Ebenso zeigten sich die Anwesenden mit dem noch immer nicht optimal geregelten ÖPNV unzufrieden. "Wir haben schon einmal vorgeschlagen zu prüfen, ob nicht der 747, der aktuell in Wülfrath hält, bis nach Obschwarzbach weiterfahren kann", so Gienau. Ein weiteres Ärgernis: Der Bolzplatz an der Kläranlage. "Auch darauf haben wir bereits in der letzten Sitzung hingewiesen. Die Tore sind zu groß und schief, der Platz ist mit Maulwurfshügeln übersät und die erschweren Kindern das Spielen", ergänzt ein Anwohner. Direkte Lösungsvorschläge hatte Bürgermeister Thomas Dinkelmann leider nicht, versprach aber eine schnelle Prüfung.