Josef Bauer wurde für sein Engagement geehrt Eine Kirchenauszeichnung direkt aus Rom
Mettmann · Als Josef Bauer am 12. Mai in der Heiligen Messe im Ökumenischen Zentrum Heilige Familie saß, ahnte er nicht, welch hohe Ehrung auf ihn zukommt.
Josef Bauer ist 77 Jahre alt und wohnt in Metzkausen. Er ist Mitglied der Katholischen Kirchengemeinde St. Lambertus und war über Jahrzehnte zunächst in Heilige Familie und später in der fusionierten Gesamtgemeinde St. Lambertus im Kirchenvorstand. Lange Zeit war er dort stellvertretender Vorsitzender. Bauer hat sich in zahlreichen Gremien engagiert, wie auch im Kirchengemeindeverband des Kreisdekanats Mettmann. Er gehört zu den Gründungspersönlichkeiten des Ökumenischen Zentrums Heilige Familie in Metzkausen und gehört dort bis heute dem Beirat an.
Josef Bauer gehört zu den sehr engagierten Menschen in der Gemeinde. Er übernimmt Besuchsdienste, ist in der Organisation und Durchführung von Gemeindefesten aktiv und begleitet und berät bei umfangreichen Projekten der Pfarrei. Beruflich war der damals alleinerziehende Vater vor seinem Ruhestand in führender Position beim Sparkassen- und Giroverband in Düsseldorf tätig. Seine Sachkompetenz hat er stets umsichtig, praktisch orientiert und mit viel Herzblut für die Kirche eingesetzt.
Als er am 12. Mai in der Heiligen Messe sitzt und Monsignore Ullmanns humorvoller Predigt lauscht, ahnt er noch nicht, dass diese darin münden wird, dass Bauer nach vorn treten soll. Ullmann sprach von Kirchenoberhäuptern und Gemeinden und zog den Vergleich zum Hirten und seiner Herde. Er fragte die anwesenden Kinder, wo denn der Hirte gewöhnlich bei den Schafen zu finden sei und kam schließlich zur Feststellung, dass der Hirte sich in deren Mitte bewegt. Dann berichtet er, dass der 12. Mai der Weltgebetstag für die geistlichen Berufungen sei und dass er Kardinal Meisner gegenüber einmal gesagt habe, dass dieser Tag doch für alle gelten müsse, die in der Kirche wirken. Augenzwinkern bemerkte er dann „Deshalb bin ich heute in Mettmann“.
Er sprach darüber, dass Kirche nicht mehr wie früher funktioniert, dass nicht der Pfarrer „der Hirte da oben“ ist und die Gemeinde ihm wie eine blökende Schafherde folgt. Ullmann nannte auch die Bewegung Maria 2.0, die deutlich zeige, dass sich Kirche verändern muss. „Wir sind das Volk Gottes“, betonte er und setzte fort „Als Hörende sind wir aufgefordert uns zu bewegen. Wir in Mettmann tun das nicht nur mit der Ökumene“. Er lenkte seine Worte wieder zum Vergleich des Hirten und erklärte, dass es den Hirtendienst in den verschiedensten Ausprägungen in der Gemeinde gibt. „Hirten sind Sie“, sprach er die Gemeinde an, um dann schließlich Josef Bauer direkt anzusprechen und ihn nach vorn zu bitten.
Als Josef Bauer dann erfuhr, dass ihm der „Pro ecclesia et Pontifice“ (übersetzt: Für Kirche und Papst) verliehen wird, war er sichtlich gerührt. Es ist der zweithöchste Orden für Laienmitarbeiter der Kirche weltweit, ob sie hauptamtlich oder ehrenamtlich tätig sind und die Auszeichnung kommt direkt aus Rom. Es ist seit 10 Jahren das erste Mal, dass dieser Orden wieder an eine herausragende Persönlichkeit in der Mettmanner Katholischen Kirche verliehen wurde. Bauer war sichtlich gerührt „Da hätte ich jetzt wirklich nicht mehr mit gerechnet“, sagte er. Als Monsignore Ullmann nach der Überreichung des Pergaments den eigentlich Orden an Bauers Jacke befestigen wollte, stieß er auf Schwierigkeiten. Die Nadel ließ sich nur sehr schwer einstechen. „Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich nicht die Lederjacke angezogen“, kommentierte Josef Bauer schmunzelnd die Versuche zur Befestigung des Ordens.