DGB zur Ausbildungssituation im Kreis: "Stimmen die Zahlen?"

Kreis · Der Deutsche Gewerkschaftsbund des Kreises hinterfragt die aktuellen Zahlen der Agentur für Arbeit. "Stimmen die Zahlen?" fragt der Vorsitzende Dirk Sondermann.

"Schaut man sich die Zahlen der Agentur für Arbeit des Kreises Mettmann an, hat es den Anschein, dass sich die Lage am Ausbildungsmarkt deutlich entspannt hat", schreibt Sondermann. "Dies, heißt es, sei den verstärkten Bemühungen der Betriebe zuzuschreiben, die 11 Prozent mehr Lehrstellen angeboten haben."

Sondermann lobt diese Betriebe und zollt ihnen Respekt. "Sie verhalten sich in vielerlei Beziehung vernünftig." Stichworte wie Fachkräftemangel und soziale Verantwortung kämen laut DGB trotzdem sofort in den Sinn.
"Aber stimmen die Zahlen? Auf Landesebene jedenfalls sehen sie anders aus. Nur ca. zwei Prozent Zuwachs, also 2200 Stellen, sind hinzu gekommen", sagt der DGB-Landesvorsitzende, Andreas Meyer-Lauber. Der Ausbildungskonsens sei damit klar gerissen worden.

"Richtig ehrlich wird die Rechnung für den Kreis Mettmann aber erst, wenn neben den 241 jungen Menschen, die dieses Jahr leer ausgegangen sind, auch diejenigen der letzten Jahre hinzu gerechnet werden. Und natürlich die, die in Warteschleifen wie Berufskollegs auf bessere Zeiten warten. Sind es also tatsächlich 1000, 1200 oder noch mehr junge Menschen?" schreibt Dirk Sondermann.
Und so fordert der DGB eine gesetzliche Ausbildungsumlage. Dann müssten alle Unternehmen einzahlen und diejenigen, die ihrer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht werden, bekommen die Kosten erstattet.
"Die Herausforderung wird in den nächsten Jahren nicht kleiner", lautet das Fazit des DGB.

(Schaufenster Mettmann/Felix Förster)