Anwohner beklagen Krach bis in die Nacht
Mettmann · Anwohner der Neanderstraße beschweren sich über Gäste der dort ansässigen Gastronomie. Bis tief in die Nacht halten sich laut der Anwohner, die sich beim Schaufenster gemeldet haben, Gäste auf, reden laut, parken ihre Autos im Halteverbot der Fußgängerzone und lasssen die Motoren der Gefährte auch in den frühen Morgenstunden laut aufheulen.
"Wir finden einfach keine Ruhe mehr. Unser Schlafzimmer geht nach vorne raus, von daher können nur noch mit geschlossenem Fenster schlafen", sagt ein Anwohner, der namentlich nicht genannt werden möchte. Schon die schiere Masse der Menschen, die laut Anwohnern auch bis in die späten Abend- und Nachtstunden auf der Straße vor dem Eingang stehen, verunsichert die Anwohner. Die Anwohner der Neanderstraße beobachten seit einigen Wochen folgendes Szenario: "Die Gäste der benachbarten Bar sitzen, wenn die Tische und Stühle eingeräumt sind, einfach weiter draußen auf der Treppe oder Mauer und palavern bis tief in die Nacht. Hier wurden schon ganze Tanzaufführungen abgehalten. Wenn sie dann endlich aufbrechen, werden die geparkten Autos mit quietschenden Reifen und unter lautem Gehupe angefahren. Und das mitten in der Nacht oder am frühen Morgen."
Der Besitzer der Shishabar selbst ist höflich und freundlich, betont der Anwohner, aber: "Er kann die Klientel, die sein Lokal besucht, aber anscheinend auch nicht bändigen."
Beim Mettmanner Ordnungsamt ist der Fall auch bekannt und zwar gleich doppelt. Einmal im Bereich "Verkehrsordnungswidrigkeiten im ruhenden Verkehr" und dann noch bei der Sachbearbeiterin für Gaststätten . Eine weitere Anwohnerin, die ebenfalls anonym bleiben möchte: "Wir wurden beauftragt, die Fälle zu dokumentieren und haben das auch über Wochen gemacht. Aber gebessert hat sich bisher nichts und ich habe auch keine Lust, mich täglich mit Bleistift und Block auf die Lauer zu legen, wenn normale Menschen schlafen." Auch die Polizei war schon da. "Wir rufen die Polizei regelmäßig und nachdem die Beamten dann weg sind, ist auch kurz Ruhe, bevor es dann einfach so weiter geht wie zuvor."
Exemplarisch nennt der Anwohner den 30. September: Bis zu 100 Personen hielten sich bis in die Nacht vor dem Lokal auf, zweimal war die Polizei da. "Rein, raus, Polizei da, wieder rein, wieder raus und das bis 2 Uhr nachts, bis dahin war die Gruppe zwar auf 30 geschrumpft, doch der Krach war nach wie vor da." Und der Krach ist längst nicht alles, so wird in den Lieferantengang neben dem Ärpelskeller wild gepinkelt, Kippen und Dreck haben das neue Pflaster schon stark verschmutzt. Ob das jedoch von den Gästen der Gastronomie kommt, kann zumindest angezweifelt werden. Eine Äußerung des Ordnungsamts steht noch aus, die Anfrage des Schaufensters wird dort noch bearbeitet. Bürgermeister Thomas Dinkelmann möchte sich des Themas jedoch noch in dieser Woche persönlich annehmen. "Bei mir haben sich auch schon Bürger beschwert", schreibt das Stadtoberhaupt. Von Seiten der Gastronomie will man den Dialog suchen.