Polizei stellt Kriminalitätsstatistik vor „Vergleichsweise sicher“
Mettmann · Im Kreis ist die Kriminalitätsrate im letzten Jahr um 4,57 Prozent gesunken. Auch Mettmann kann einen Rückgang von 3,78 Prozent verzeichnen.
Bei der Präsentation der Kriminalstatistik für den Kreis Mettmann erklärt Kreisdirektor Martin Richter: "Wir wohnen im Kreis vergleichsweise sicher. Das entspricht nicht 'der gefühlten Temperatur‘." Richter meint damit die Diskrepanz zwischen Wahrnehmung und tatsächlichen Zahlen in der Statistik. Das trifft auch auf Mettmann und sechs weitere Städte im Kreis zu, während es in drei kreisangehörigen Städten einen Anstieg der Kriminalität gab.
Die Zahl der Wohnungseinbrüche liegt in Mettmann auf dem gleichen Niveau, wie im Vorjahr, während die Aufklärungsquote um 8,42 Prozent gestiegen ist. Das ist zum Teil aufmerksamen Nachbarn zu verdanken, die in Verdachtsmomenten rechtzeitig die 110 wählen und die Polizei über ihre Beobachtungen informieren. Wohnungseinbrüche werden von den Betroffenen als sehr belastend empfunden. Die Polizei bietet deshalb kostenlose Beratung zur Sicherung von Wohnungen und Wohneigentum. In Hilden können sich Interessierte in einer Ausstellung über die verschiedenen Möglichkeiten zur Sicherung informieren.
Auch Gewaltkriminalität und gefährliche und schwere Körperverletzung haben in Mettmann im letzten Jahr erfreulicher Weise abgenommen. Leicht zugenommen hat hingegen die Rauschgiftkriminalität. Die Zahl der Ladendiebstähle hat um 46,9 Prozent zugenommen, was in Zahlen ausgedrückt 38 zusätzliche Diebstähle bedeutet. Im letzten Jahr wurden weniger Fahrräder und mehr Autos als im Vorjahr gestohlen. Diebstähle aus Kfz haben ebenfalls abgenommen. Auch die Vermögens- und Fälschungsdelikte sind in Mettmann weniger geworden, als noch im Vorjahr. Mettmann gehört hinter Wülfrath und Heiligenhaus zu den sichersten Städten im Kreis, während Hilden, Monheim und Langenfeld die höchste Kriminalitätsrate aufweisen. Die restlichen Städte liegen im Mittelfeld der Kreisstatistik. Aber selbst Hilden, das die höchste Kriminalitätsrate im Kreis aufweist, liegt unter dem Landesdurchschnitt.
Sorge bereitet der Polizei immer doch der sogenannte "Enkeltrick". Inzwischen versuchen als Polizisten getarnte Betrüger Senioren um ihre Ersparnisse zu bringen. "Die Polizei verlangt niemals Auskunft zu Geld oder Vermögen", warnt Johannes Hermanns deshalb und ergänzt: "Rufen Sie die 110 an, wenn jemand sich als Polizist ausgibt und solche Auskünfte von Ihnen verlangt." 2016 gab es im Kreis 140 Versuche, Senioren mit dem Enkeltrick oder dem neueren "Polizistentrick" um ihre Ersparnisse zu bringen. Nur sechs davon waren erfolgreich, aber mit fatalen Folgen für die Betroffenen. Insgesamt wurden die älteren Menschen um 180 000 Euro betrogen. Ein Ehepaar traf es mit rund 80 000 Euro besonders hart.