Eiszeitliches Kulturerbe verbindet Europa Spanische Gastforscher im Neanderthal Museum
Kreis · Vor etwa einem Jahr hat Dr. Manuel Alcaraz-Castaño in der Steinzeitwerkstatt des Neanderthal Museums in Mettmann eine Stelle als Eiszeitforscher angetreten. Für zwei Jahre forscht er nun im Neanderthal Museum über das Ende der Neanderthaler im Zentrum der Iberischen Halbinsel.
Ermöglicht wurde dies durch eine Marie-Curie Forscherstelle.
Die EU ermöglicht dem exzellenten wissenschaftlichen Nachwuchs ein Austauschprogramm quer durch Europa. Für eine Bewilligung werden harte Maßstäbe angelegt. Nur wenn die Exzellenz des Antragstellers und der aufnehmenden Forschungseinrichtung stimmt und das beantragte Forschungsprojekt hohe Originalität hat, besteht eine Chance auf Bewilligung. Dr. Alcaraz-Castaño wurde als einer von 690 Personen aus 5.000 Antragstellern ausgewählt. Nach seinem Studium in Alcalá de Henares bei Madrid und Santa Barbara, Kalifornien hat er 2014 seine Promotion abgeschlossen und ist seit Januar 2015 Gastforscher im Neanderland. Im ersten Jahr hat er mit Unterstützung des Neanderthal Museums und der Universität Alcalá de Henares Ausgrabungen in drei Fundstellen im Zentrum der Iberischen Halbinsel durchgeführt. Die Ergebnisse werden nun mit Unterstützung von Kollegen der Universität Köln in Mettmann ausgewertet.
Alcaraz-Castaño arbeitet in der Steinzeitwerkstatt mit Maria de Andres-Herrero, einer weiteren spanischen Wissenschaftlerin, zusammen. Sie schreibt an ihrer Doktorarbeit. "Auch wenn es in Europa heute an vielen Stellen Schwierigkeiten gibt, klappt die wissenschaftliche Zusammenarbeit ganz hervorragend", so Prof. Dr. Gerd-Christian Weniger, Direktor des Neanderthal Museums. "Und auch in die andere Richtung gab es bereits einen Austausch. Dr. Marcel Bradtmöller vom Neanderthal Museum hatte Dank der EU die Chance, nach dem Abschluss seiner Doktorarbeit für zwei Jahre an die Universität des Baskenlandes in Vitoria zu gehen."