Notfallpraxen: Landrat Hendele fordert Dialog

Kreis · Wegen der geplanten Schließung der Notfallpraxen im Kreis Mettmann hat sich Landrat Thomas Hendele jetzt in einem Schreiben unmittelbar an die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein gewandt.

In deutlichen Worten verleiht Hendele darin seinem Ärger Ausdruck: "Es ist für mich schier unglaublich, dass Sie es bei einem derartigen Eingriff nicht für notwendig erachten, den Kreis und seine Städte über Ihre Planungen zu informieren." Insbesondere der Umstand, dass die beiden spezialisierten kinderärztlichen Notfallpraxen in Langenfeld und Ratingen gänzlich entfallen sollen, will der Landrat keinesfalls hinnehmen: "Das würde bedeuten, dass Eltern mit womöglich schwer erkrankten Kindern Einrichtungen in Wuppertal oder Düsseldorf aufsuchen müssen."

"Für einen Kreis mit nahezu einer halben Million Einwohner bedeuten die Pläne eine massive und für die Betroffenen weitgehend unzumutbare Ausdünnung der medizinischen Versorgung", bringt Hendele es auf den Punkt.
Zudem sei zu befürchten, dass mobilitätseingeschränkte und verunsicherte Patienten in einer Notlage in erhöhtem Maße den Rettungsdienst beanspruchen würden.

Mit Nachdruck fordert Hendele deshalb von der Kassenärztlichen Vereinigung, in der anstehenden Vertreterversammlung keine abschließenden Festlegungen zu treffen, sondern mit ihm und den Bürgermeistern der betroffenen Städte in einen Dialog über mögliche Alternativen einzutreten.