Stets die Interessen von Frauen im Blick

Mettmann · Seit fast 25 Jahren setzt sich Rita Rüttger mit hoher Fachkompetenz und viel Herz für die Unterstützung von Frauen ein, die häusliche Gewalt erfahren haben. Jetzt gibt sie ihre vielfältigen Aufgaben als Bereichsleitung "Frauen & Familie" des SKFM Mettmann e.V. in neue Hände.

SKFM-Geschäftsführerin Lilo Löffler dankt Rita Rüttger sehr herzlichund heißt Eva-Maria Düring als neue SKFM-Bereichsleiterin willkommen (von rechts nach links).

Foto: SKFM

Im Jahr 1993 war Rita Rüttger eine Mitarbeiterin der ersten Stunde: auf gemeinsame Initiative einiger politisch aktiver Frauen und mit der Unterstützung des Kreises Mettmann konnte das SKFM-Frauen- und Kinderschutzhaus als Zufluchtsstätte bei häuslicher Gewalt eröffnet werden. Weitere Hilfsangebote im Bereich Gewaltschutz folgten: 1996 das Wohnprojekt für Frauen und ihre Kinder und 2003 dann die Interventionsstelle gegen häusliche Gewalt in kreisweiter Trägerschaft des SKFM.

Dankbar blickt Rita Rüttger auf das Erreichte: "In Zusammenarbeit mit dem Kreis Mettmann, der Polizei und dem Opferschutz, dem Runden Tisch und den Gleichstellungsbeauftragten, konnte ich dazu beitragen, dass sich das Hilfesystem für Frauen positiv entwickelt hat - das ist ein gutes Gefühl." Um hilfreich für Frauen zu wirken, war es der ausgebildeten Hauswirtschaftsmeisterin und Diplom-Sozialwirtin immer wichtig, sowohl im direkten Kontakt mit den Frauen zu arbeiten, als auch politische Inhalte in Ausschüssen und Gremien mitzugestalten.

Trotz der vielen erreichten Fortschritte sieht sie weiteren Handlungsbedarf. "Meiner Erfahrung nach wird das Kindeswohl bei häuslicher Gewalt häufig nicht ausreichend in den Mittelpunkt gestellt" erläutert Rita Rüttger ihr Anliegen, "es müssen beispielweise dringend Umgangsregelungen geschaffen und umgesetzt werden, die die Kinder nicht wiederholt neuen Zerreißproben aussetzen."

Zusammen mit SKFM-Geschäftsführerin Lilo Löffler entwickelte Rita Rüttger im Laufe der Jahre Ideen und Konzepte aufgrund aktueller gesellschaftlicher Veränderungen. So ist beispielsweise das Eltern-Café MeKi im Rahmen der Frühen Hilfen seit fast sechs Jahren ein beliebter Treffpunkt von werdenden und jungen Eltern mit ihren Babys und Kleinkindern.

Ein weiteres großes Thema liegt der scheidenden Bereichsleiterin am Herzen: die Fortsetzung und der Ausbau der spezifischen Arbeit für Flüchtlingsfrauen, in der der SKFM sich seit 2015 engagiert. "Die Frauen, die als Flüchtlinge zu uns kommen, brauchen mehr Hilfe und unsere gemeinsame Unterstützung, um sich in unsere Gesellschaft zu integrieren" appelliert Rita Rüttger.

Dass sie dennoch dem neuen Lebensabschnitt mit Zuversicht und Vorfreude entgegenblickt, liegt vor allem auch an ihrer designierten Nachfolgerin. "Wir sind sehr froh, dass wir mit Eva-Maria Düring eine sehr sympathische und äußerst qualifizierte Fachkraft gewinnen konnten. Sie wird im Sinne von Rita Rüttger die Arbeit für die Frauen fortsetzen und notwendige Angebote ausbauen und gestalten" ist Lilo Löffler überzeugt.

Auch wenn Rita Rüttger sich freut, künftig mehr Zeit für Familie, Freunde und private Interessen zu haben - ihr politisches Interesse an der Umsetzung einer gewaltfreien und selbstbestimmten Lebensperspektive für Frauen und ihre Kinder wird bleiben.