Stadthalle soll erhalten bleiben

Mettmann · Sanierungsstau, hoher Zuschussbedarf jährlich, eine zu geringe Auslastung- die Stadthalle muss seit Jahren mit einem schlechten Image leben und um den Erhalt bangen.

(tb) Stadt und Politik diskutieren seit Monaten, wie die Zukunft des grünen Mammutbaus aussehen soll. Was allerdings die Bürger wollen, kommt selten zur Sprache. Das Mettmanner Bürgerforum hat sich daher im vergangenen Jahr diesem besonderes Thema angenommen. Mit einer umfangreichen Bürgerbefragung, von Juni bis November, haben die Mitglieder nach der Meinung der Bürgerschaft gefragt.

Die prägnanteste Kernantwort sollte beantwortet werden: Abriss - ja oder nein? Am vergangenen Dienstag präsentierten die Mitglieder ihre Ergebnisse in den Räumen des Mettmanner Hofes an der Breite Straße. "Insgesamt 216 Antworten mit unterschiedlichen Meinungen haben wir von den Bürgern erhalten", verrät der 2. Vorsitzende des Bürgerforums, Jürgen Heupel. "Das entspricht zwar gerade einmal 1,4 Prozent der Mettmanner Haushalte, hat uns aber einen guten Einblick gewähren können." Das Bürgerforum richtete sich gleich mit einem ganzen Fragebogen an die Interessierten.

Nicht nur der reine Erhalt der Halle sollte bewertet werden, auch die Wichtigkeit der einzelnen Nutzungsteile. So schnitt die Kegelbahn samt Schießstand bei der Befragung beispielsweise am schlechtesten ab. "Über 50 Prozent der Befragten hielten diese Einrichtung für unwichtig", so Heupel erklärend. "Nur wenige wussten überhaupt von dem Schießstand." Der Erhalt der Stadtbücherei wiederum konnte mit knappen 54 Prozent überzeugen. "Für mich persönlich wäre die Aufgabe einer solchen Bildungsstätte für Mettmann ebenfalls ein großer Verlust", schilderte Heupel seine eigene Meinung.

"Viele Befragten wunderten sich zudem, in wie vielen Funktionen die Stadthalle nutzbar ist. Neben der angrenzenden Gastronomie beherbergt die Stadthalle ein Theater, ebenso wie einen Mehrzweckraumund einen Konferenzraum. Eine Schwachstelle sieht Heupel besonders im kaum vorhandenen Internetauftritt. "Die Stadthalle ist im Internet schwer zu finden. Ist man erst einmal auf der richtigen Seite gelandet, wird man von veralteten Terminen abgelenkt. Auch der Veranstaltungsplan richtet sich nicht gezielt an das Programm der Stadthalle, sondern gibt Einblicke über die gesamten Termine der Stadt. Das ist nicht optimal", so Heupel. Das fehlende Interesse der Jugend ist in den Augen des Vorsitzenden ebenfalls ein großes Manko. "Durch die sozialen Medien könnte die Stadthalle viel mehr in das Interesse der Jugendlichen gerückt werden. Bereits bei der Befragung ist mir aufgefallen, dass die Nachfrage bei der jüngeren Generation kaum bis gar nicht vorhanden ist."

Aus den Reihen der Befragten kamen ähnlich konstruktive Vermerke. So wurde der Wunsch nach besserer Vermarktung und Nutzung gefordert. "Auch ein größeres Kulturangebot wurde immer wieder erwähnt. Beispiele wie die Stadthalle in Hochdahl oder das Zakk in Düsseldorf wurden genannt", weiß der 2. Vorsitzende weiter. Einen klaren Tenor ging aus der Befragung schlussendlich jedoch heraus. "Die Mettmanner möchten ihre Stadthalle erhalten".so Heupel abschließend. "Ein Großteil der Befragten sprachen sich klar für eine Zukunft aus."