SPD wünscht sich Zustimmung der Fraktionen fürs Verkehrskonzept

Mettmann · Sie haben sich ihre Entscheidung zum Verkehrskonzept Innenstadt nicht leicht gemacht. "Man hätte viel früher mit der Überplanung des Jubiläumsplatz beginnen müssen", sagt Andrea Rottmann, Fraktionsvorsitzende der SPD und meint damit, dass ein klares Bild dazu fehlte, wie der Platz künftig aussehen wird.

(v.li.) Heribert Klein, Andrea Rottmann und Berthold Becker vor der SPD Geschäftsstelle in der Innenstadt.

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Sie glaubt, dass viele Diskussionen so gar nicht erst aufgekommen wären.

(RG) Das Thema bewegt Mettmann, Handel wie Einwohner gleichermaßen. Die SPD hat einen Arbeitskreis einberufen, der sich eigens mit diesem Thema befasst. Dabei wurden alle Aspekte betrachtet und diskutiert. Andrea Rottmann ist selbst ein Anhänger von Shared Space Lösungen, musste aber bei Abwägung des Machbaren feststellen, dass diese Lösung am Jubiläumsplatz nicht umsetzbar ist. Da der Querungsverkehr durch Fußgänger zu gering ist, lässt sich das gleichberechtigte Nebeneinander von Verkehr und Fußgänger nicht herstellen. Auch seien die engen Kurven Richtung Breitestraße mit dem notwendigen Busverkehr ein zu großer Gefahrenbereich für Fußgänger.

In Bezug auf die notwendige Reduzierung des Verkehrs sieht die SPD die gutgemeinten Vorschläge der Bürger und Geschäftswelt wenigsten die Teildurchfahrungen auf der Johannes-Flintrop-Straße oder zumindest Abbiegeverkehr über die Schwarzbachstraße bis zu den Tiefgaragen zuzulassen als eine Quadratur des Kreises. Eine deutliche Verkehrsreduzierung sei damit nicht zu erreichen und deshalb sei eine solche Lösung nicht durchführbar. Gleichzeitig nimmt die SPD die von anliegenden Einzelhändlern und Mettmann Impulse geäußerten Bedenken, die auf Umsatzeinbußen von 10 bis 15 Prozent hinauslaufen, sehr ernst. Die Genossen sind betroffen, dass dadurch als unvermeidbare Konsequenz eine Reihe von Geschäftsschließungen erwartet wird. Sie teilen die Vorstellung von Mettmann Impulse, dass es sich hier um ein städtebauliches Problem handelt und glauben, dass sich hier die Versäumnisse der Stadtplanung aus den letzten Jahren bemerkbar machen. Spätestens mit Beginn der Planung Königshof hätte aus ihrer Sicht auch die Planung und Beratung zur Aufwertung des Jubiläumsplatz beginnen müssen.

"In der Diskussion gab es auch immer wieder Missverständnisse zum Verkehrsgutachten, das nicht als Grundlage für die weitere Planung beauftragt wurde, sondern als 'Reparatur-Gutachten‘ gedacht war, um gegebenenfalls nachsteuern zu können", führt Berthold Becker aus. Aus Sicht der SPD bewegt die Bürger vor allem die Angst um den Jubi. Niemand will diesen Platz aushungern lassen. Auch die SPD nicht. Deshalb sollte ein Augenmerk darauf liegen, dass der Jubiläumsplatz zum Verweilraum umgestaltet wird, wozu auch eine einladende Möblierung und erweiterte Außengastronomie gehört. Mit der Reduzierung der Fahrbahn auf zwei Drittel, die für den Busverkehr notwendig bleibt, lässt sich der Raum an der Schwarzbachstraße von der Häuserfront bis zur Fahrbahntrasse neu gestalten und bietet auch Raum für mehr Begrünung.

Der Antrag auf Förderung, der die Voraussetzung für die weitere Umgestaltung in diesem Bereich ist, muss bis zum 30. November 2016 erfolgen. Die Zeit drängt also. Die SPD hat Für und Wider der Vorschläge im Arbeitskreis geprüft. Sie kommt zu dem Schluss, dass der vorliegende Vorschlag der Verwaltung, der auf der einer Netztrennung beruht, die den motorisierten Individualverkehr aus diesem Bereich ausschließt, der einzig gangbare Weg ist. Die Genossen fänden es fatal, wenn im kommenden Planungsausschuss keine abschließende Entscheidung gefällt würde und bezeichnet diese Möglichkeit als Wasser auf den Mühlen der Kritiker, die meinen die Politik handle kopf- und orientierungslos, obwohl das Verkehrskonzept seit 2004 in Planung ist.