Reparieren statt Kaufen
Mettmann · Defekte Haushaltsgeräte, kaputte Elektronikwaren oder platte Fahrradreifen weist jeder Haushalt irgendwann einmal auf. Diese Artikel müssen zukünftig allerdings nicht mehr unbedingt auf dem Schrottplatz landen, sondern könnten zu neuem Leben erweckt werden.
Einmal im Monat veranstaltet das Quartier "Treffpunkt Süd" in den Räumen des Hauses der Begegnung (Vogelskamp 120) den "Nicht intakt"-Reparatur-Treff. Ziel dieses Angebotes soll sein, nachbarschaftliche Hilfe zu leisten und die Nachhaltigkeit zu fördern. "Wir möchten keine Konkurrenz zum Fachhandel sein, sondern lediglich Nachbarschaftshilfe anbieten und somit der Wegwerfgesellschaft entgegen wirken", verrät Dietmar Weber. Der Mettmanner möchte gerne mit seinem Wissen über Fahrräder behilflich sein. "Ich leiste Unterstützung, wenn das Rad beispielsweise über den Winter einen platten Reifen hat, die Sattelhöhe verstellt werden muss oder die Gangkette verrutscht ist. Eingriffe in wichtige Bereiche, wie etwa die Bremse, würde ich nicht vornehmen. Da ist ein Fachhändler die richtige Wahl."
Fünf Männer mit ganz unterschiedlichen Spezialgebieten nehmen sich regelmäßig Zeit, um den kostenlosen Service anzubieten. "Wir würden uns lediglich über eine kleine Spende freuen. Das eingenommene Geld soll wiederum einem sozialen Projekt zu Gute kommen", so Weber weiter. Johannes Leuer tüftelt gerne an Elektrogeräten herum. Der gelernte Radio- und Fernsehbauer sowie studierte Maschinenbauer schmeißt ungern etwas weg und möchte mit seinem Fachwissen tatkräftige Unterstützung anbieten. "Man muss nicht immer alles neu kaufen", ist sich der Mettmanner sicher. Gemeinsam mit seinem Sohn Johannes (8) versucht der Reparaturspezialist, einen CD-Wechsler zu reparieren. "Der CD-Spieler gibt die CDs nicht mehr her", sagt Manfred Schwäbe. Der Mettmanner hat von seinem Schwager den heißen Tipp vom Mettmanner Reparatur-Treff erhalten. "Eine großartige Idee, die sich durchaus bezahlt machen kann. Ein neuer CD- Player würde mich sicher 150 Euro kosten", so Schwäbe. Zu verlieren hat er nichts. "Natürlich würde ich mich freuen, wenn man mir helfen kann. Wenn das Gerät jedoch defekt bleibt, kostet mich das lediglich ein Trinkgeld, das ich gerne bezahle." Manfred Schwäbe scheint jedoch Glück zu haben. "An dem CD- Player ist die Mechanik defekt. Das könnte ich hinbekommen", hofft Johannes Leuer.
Das nachbarschaftliche Angebot findet zukünftig jeden dritten Samstag im Monat von 14 bis 16 Uhr statt. Eine vorherige Anmeldung ist nicht notwendig.